nach
der totalen sonnenfinsternis folgt nun die totale fassungslosigkeit.
gute 3 jahre nach beendigung von “aon” sitze ich wieder
vor einem leeren blatt papier und sehe mich gezwungen es mit weisen
worten
zu füllen, die nur lindernden, aber nicht heilenden charakter
haben. ich hatte mal wieder die zeit und den kopf dieses lustige, kleine
werk
durchzulesen und stelle nüchtern fest, daß ich es mir doch öfter
hätte durchlesen sollen, es mir quasi aufs kopfkissen hätte
sticken müssen. denn jetzt stehe ich vor dem nichts, und ich kann
es sehen und ich kann es fühlen, schmecken, riechen. ich nenne
es die totale fassungslosigkeit. der stille, sanfte nervenzusammenbruch,
der tilt im hirn, der pfropf im herzen, er sitzt fest, eine unsichtbare
kraft, die dich am atmen hindert, dich erstickt, unberechenbar und
erbarmungslos.
uh, das klingt ziemlich schlecht. aber mal ganz im ernst, noch nie
habe ich mir so sehr gewünscht, nostradamus hätte recht gehabt.
hmm, naja, gewünscht habe ich es mir jetzt auch noch nicht, aber
es ist definitiv egal geworden. ich habe den glauben an die menschheit,
oder eher die menschlichkeit verloren. ich muss lernen, wie kalt und
verlogen mein gegenüber sein kann und wird. ich muss mal wieder
lernen, daß man niemandem vertrauen darf. keine situation auf
sich beruhen lassen, denn sie wird nicht ruhen noch rasten, sie wird
dich
suchen, finden und mit haut und haaren fressen, verdauen und am ende
auf dich scheissen, dich ausscheiden sozusagen und dann bist du, und
fühlst dich so, wie eben dieses endprodukt der organischen verbrennung.
und du denkst zurück wie das alles passieren konnte und weisst
mit bestimmtheit, du hast doch nichts falsch gemacht, du warst aufrichtig
und offen. und so wurdest du überrannt, konntest nicht sehen,
nicht begreifen, daß es auch andere ambitionen als die deinen
gibt. wolltest es nicht wahr haben, daß diese welt angefüllt
ist mit heuchlern und egozentrikern, die über emotionale leichen
gehen, sie produzieren, aussaugen und weiter ziehen, zum nächsten
opfer ihres wahns.
ich gehe nun in die dreissigste stunde meines wachseins, des rastlosen
umhergeisterns, des grübelns und der anhaltenden fassungslosigkeit
und sehe mich nun in ein anderes spiel versetzt, welches nach regeln
gespielt werden muss, die ich zutiefst verabscheue. die alternative
wäre
die totale aufgabe, bedingungslos und ohne jegliche menschlichkeit.
eine unannehmbare alternative. also werde ich zuguter letzt doch noch
zu etwas
gezwungen, was ich niemals gewollt habe. hmm, also habe ich doch wohl
schon verloren. dabei geht es garnicht darum etwas zu gewinnen. oder
vielleicht doch? ich muss zugeben ich weiss es nicht. schliesslich
kann ich das alles garnicht nachvollziehen. konnte mir niemals vorstellen,
daß es jemanden geben könnte, der so etwas will. wozu? die
sinnlosigkeit, ohne ziel und verstand drückt dem ganzen seinen
stempel auf und so ist es nunmal definiert. sinnlos. flüssiger
als flüssig,
es ist überflüssig. keiner hat einen nutzen, keiner einen...
ich weiss nicht was. das ist wohl der kern einer fassungslosigkeit.
die auffassungsgabe des individuums ist begrenzt und wenn die tonne
voll
ist, quillt sie über, alles was jetzt noch dazukommt passt nicht
mehr rein. eine binsenweisheit, eine physikalische unumstösslichkeit,
oder sehe nur ich das so? wer weiss? jedenfalls versuche ich diese
situation in ein klares bild zu fassen und schaffe es nicht. es gibt
keine klaren
konturen, kein punkt bei dem man anfangen kann, keine kante die man
greifen könnte. aber ich glaube ich muss einfach versuchen zu
schlafen, obwohl das jetzt eine ziemliche verschwendung wäre.
aber vielleicht komme ich nach ein paar stunden schlaf wieder zu verstand.
wir werden
sehen.
ist es etwa die natur des lebens, daß menschen, denen gegenüber
man keinerlei ansprüche hat, einem die besseren gefühle vermitteln
können? ist es so, daß sobald eben diese ansprüche und
erwartungen aufgebaut und existent sind, diese sofort enttäuscht
werden und somit das fiasko seinen lauf nimmt?
im wahrsten sinne des wortes stimmt obige aussage. gegenanzeigen:
keine. ist es also der fluch der menschheit, sich um des seelenfriedens
willen,
nicht auf erwartungen basierend jemandem sein blauäugiges vertauen
zu schenken? anto-worto: ein klares ja. daraus ergibt sich: wie traurig.
oder: wie intolerant. allerdings hätte mit ein wenig toleranz die
ganze sache wieder eine überlebenschance, eine daseinsberechtigung
einräumbar. aber lassen wir das. bis dato ist das nur eine hirnrissige
hoffnung ohne nährboden. die beweise sprechen dagegen. das experiment
ist gescheitert. wenn du "alles" willst, dann hoffe auf "nichts".
da ich mich aber hier bei der loop-organisation befinde, möchte
ich eine neue zeitschleife, die sich als solche noch nicht zu erkennen
gibt, aufzeigen. ich bin wohl beim achterbahn fahren aus der spur geflogen,
wohl gerade so nach dem schwung holen, in der luft fliegend, dabei ein
tolles gefühl habend und auf den aufschlag wartend. dies wäre
ein krasser verstoss gegen meine loop-theorie. denn nach dem aufschlag
ist gewöhnlicherweise schluss. und somit ist jeglicher kreislauf
durchbrochen. somit kann ich demnach jubilieren. denn ein ende dieses
erbärmlichen loops sehne ich schon länger herbei, als ich mir
das zuweilen eingestehen mochte. let it flow, let it flow. wer weiss,
vielleicht lege ich ja auch nur eine sanfte landung hin, sowas mit eleganz
und grazie. hmm, das würde mir schmecken. also, aufgepasst, mal
sehen was für haltungsnoten ich bekommen werde.
platsch.
uff.
ich glaube, das ganze ding mit aon ist ein ding der beziehungen. dies
mag zwar jetzt keinen der das teil gelesen hat verwundern, aber bislang
hielt ich es für ein anpranger-werk für nur eine beziehung.
nun bald jährt sich das ende selbiger und ich hatte eben gerade
das gefühl, ich müsste mir aon nochmal durchlesen. doch beim
ersten absatz gab ich schon auf. hätte ich damals das gleiche gedacht
wie heute, dann gäbe es kein aon. so wie wenn ich all meine beziehungen
vorher nicht gehabt hätte, es gar keine philosophie-ecke auf meiner
webpage gäbe. also brachte mich aon, oder die beziehung die ich
dabei führte meiner "selbstfindung" näher.
was würde ich denn heute als ideal bezeichnen? würde ich mit
dem heutigen wissen, nochmals diesen "fehler" begehen, nur
weil ich verliebt bin, diese rosarote brille nicht sehen kann? bin ich
heute offener als damals? oder einfach nur reifer, oder gar weiser? ich
weiss noch, ich sagte ihr: "nach dir wird es keine frau mehr geben." weil
ich dachte, ich wäre endgültig geheilt, hätte endgültig
die schnauze voll. doch was soll ich sagen? ich muss mich selbst lügen
strafen. auch wenn ich mich davor sträube, dieses verliebt-sein
in den mund zu nehmen, so gibt es eine frau in meinem leben. ich hatte
keine chance und halte es für absolut hirnverbrannt, mich davor
zu verstecken. eben weil ich diese erfahrungen gemacht habe, eben weil
ich nun besser weiss, was ich will, was ich brauche, und was ich kann.
wenn ich eines gelernt habe, und dies nun mit einer sagenhaften leichtigkeit
umsetzen kann, dann dies, keine erwartungen zu haben. auch wenn ich mir
eingestehen muss, bislang noch keinen vergleichbaren menschen getroffen
zu haben, wenn es keine passenden superlativen für sie gibt, und
ich mich in ihrer nähe wie "im himmel auf erden" fühle.
ich erwarte nichts von IHR, allerdings erwarte ich etwas von mir. nämlich
dass ich ehrlich mir gegenüber bin und somit ehrlich ihr gegenüber
sein kann. eine beziehung besteht nicht aus einem seil, das sich beide
um den bauch wickeln. sie besteht aus einem netz vieler feiner fäden,
die sich knüpfen, die man entdeckt, die wachsen, sich nähren,
sich von selbst pflegen und ziemlich stark sein können. sie bestehen
aus vertrauen. leben von bestätigungen. und zerbrechen an erwartungen.
mag sein, dass da auch so mancher faden aus einem herauswächst,
der von träumen und hoffnungen genährt wird, aber vielleicht
findet dieser ja sein pendant beim partner und sie können sich umschlingen,
festhalten, verknüpfen, binden.
binden.
binden klang bislang in meinen ohren wie kleben. ich lerne gerade was
das eigentliche naturell dieses wortes ist. eine bindung wird eben
geknüpft,
gebunden. dies ist eine handlung, die auf freiwilliger basis von statten
geht. ein ding, was eben zwei dinge miteinander verbindet. etwas, was
mit offenen augen, aktiv geschieht. ein schritt sozusagen. hier kann
es keine hastige, unüberlegte geschichte geben. ich beginne zu begreifen
und danke ihr, die meine denkweise mit schwarz/weiss kariertem kaschmirtuch
poliert. eine bindung ist etwas dauerhaftes, was dazu bestimmt ist, zu
halten, aber nicht festzuhalten. sie kann geöffnet werden, aber
wer will das schon? jetzt stelle ich mir die frage, ob ich mich überhaupt
binden kann? oh ja, ich will, ich will, ich will. aber was nützt
die ganze weisheit, wenn man sie nicht nutzt? also: ich sehe die gefahr
nicht, verletzt zu werden. ich fühle mich zu nichts genötigt.
ich fühle mich frei und bin doch immer bei ihr. ich trage sie ständig
in mir, ziehe stärke daraus. habe zweifel, prüfe mich täglich,
habe angst sie zu verletzen. kann jedes ihrer worte, jede ihrer aussagen
verstehen, ohne mir dies vormachen zu müssen, es ist einfach so.
suche nach dem fehler und gebe es nicht auf. und wenn ich diesen makel
gefunden habe? was dann? dann freue ich mich, denn es gibt ihn nicht,
den perfekten menschen. das finden des fehlers ist wichtig für mich,
zeigt es mir doch, dass ich das alles mit (halbwegs, naja, schon richtig)
klarem kopf bewerte. na gut, ich bin ein gefühlsmensch, das ist
ein grosser teil von mir, aber ich weiss: glück gleicht durch höhe
aus, was es ihm an länge fehlt. das darf man nicht ausser acht lassen.
wohl dem, der ewig glücklich sein kann. in jeglicher beziehung.
beziehung.
ich/wir/sie bin/sind/ist mir/uns/sich einig. keine beziehung. das mag
zum einen daran liegen, dass das was wir zu haben glauben, nicht in
die normalen schemen passt, nicht auf die normalen begrifflichkeiten
zutrifft.
zum anderen wollen wir unseren weg nicht verlassen. naja, ich fühle
mich schon dazu gewillt, meinen weg zu verlassen und dafür auf ihrem,
an ihrer seite weiter zu gehen. aber was mir so langsam klar wird, ist
dass es keinen gemeinsamen weg für irgendwen gibt. jeder, wirklich
jeder, geht seinen eigenen weg und es sind eben diese "unsichtbaren
verbindungen" (dicke wie dünne, starke, schwache, feine, grobe)
die diese anziehungskraft, die nähe und somit das gefühl ausmacht,
was einem sagt, man wäre quasi huckepack unterwegs, auf irgendeinem
dieser wege. wir haben nicht die gleichen erfahrungen gemacht, haben
nicht das gleiche erlebt, aber ich habe den eindruck, wir hätten
gleich gehandelt, in die gleiche richtung geblickt und eben einfach das "richtige" getan.
ich möchte nur das richtige tun. ohne darüber nachzudenken.
ohne angst und ohne zweifel im nachhinein. also ist es wieder nur die
ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die einem die stärke,
den mut und den willen verschafft, dies auch umzusetzen. gedankenspielereien
helfen hier nicht weiter, handeln ist angesagt und eben das erkennen,
was dabei herauskommt und zu sehen, wenn eben nichts dabei heraus kommt.
es ist dann doch der wahrheit einziger loop: alles oder nichts.
sich "keine beziehung" herbeizureden ist bei einer auf gefühlen
basierenden geschichte ein unmögliches, schwachsinniges unterfangen.
vielleicht weil jeder für sich selbst, auch wenn im unserem speziellen
falle, die unausgesprochenen erwartungen sich zu stark ähneln, oder
weil sie unausgesprochen sind, man sie garnicht als ähnlich bezeichnen
darf, weil dies ja der klassische trugschluss eines gedanken darstellt,
eine ganz eigene vorstellung eben dieser erwartungen hat. mit der zeit
werden die fehler sichtbar, die ein mensch in sich trägt, auch wenn
man diese in der zeit des vorstellens und kennenlernens zu kaschieren
wusste. nun muss ich lernen diese fehler nicht als gesamtbild gelten
zu lassen, sondern nur als puzzle-stein, ein winzig kleiner teil des
ganzen. muss auf das gefühl achten, was mir dieses bild vermittelt.
schubladen können geöffnet werden um etwas aus ihnen herauszuholen.
nicht um etwas darin zu verstauen und verstauben zu lassen.
was haben querschläger auf der anderen spielfeldseite für eine
auswirkung auf das eigene spiel? sind ängste auf der anderen seite
als fehler oder als tugend zu betrachten? ist geduld förderlich?
ist verständniss, einfühlsamkeit, offenheit und letztlich ehrlichkeit
ein kleines geschenk, was lediglich die freundschaft erhält, oder
fördernd, weiterbringend auf dem weg zu eben dem ziel der einheit?
sind boxenstops wichtig? ist es legitim, während einem solchen boxenstop
den wagen zu wechseln? oder den fahrer? besteht das feld der rennwagen
denn nicht aus einsitzern? gibt es etappensiege? ist denn das "nichts" nicht
ein teil von allem? ist alles nur ein teil von nichts? habe ich den wahren
grund, den wahren anspruch an aufrichtigkeit denn jetzt schon gefunden?
so dass ich völlig sorglos, offen und nahe meinem hermaphroditen
und somit mir selbst ein gefühl zugestehen kann, welches sich
nicht auf mich bezieht? was ist mit all dem besitzergreifenden-stier-schrott?
bin ich wirklich das orakel? war budda wirklich ein stier? und wie
wird
morgen wohl das wetter sein?
ich habe einmal geschrieben es werde keinen loop mehr geben. heute
scheine ich begreifen zu müssen, dass das leben voller loops ist und wenn
es keinen loop mehr gibt, dann ist das leben zuende. es muss sich ja
nicht immer um den gleichen loop handeln, aber einer ist doch immer am
rotieren. und was ist nun mein hauptloop? der kreiselnde motor der mich
antreibt? ich habe geschrieben, ich würde den fehler suchen. also
ist diese suche mein antrieb.
suchen ist falsch! zumindest war es hier der fehler, der sand im getriebe,
der den loop stoppte. wer mit gesengtem blick durch die welt läuft
und auf dem boden der tatsachen nach etwas, einem fehler sucht, hat selbigen
schon gefunden ohne es zu bemerken. man sollte sich nicht vor etwas verschliessen,
man sollte seinem VERTRAUEN vertrauen. und das sagt einem nicht ständig: "wo
ist der haken?" es ist das direkte umfeld, welches eifersüchtig
auf einen fehler im system wartet, hinweist und somit selbigen erschafft.
man sollte sich auf seine gefühle verlassen, auch wenn sie einen
selbst manchmal verlassen. besser ist das.
ein gewichtiger haken schlummert immer in einem selbst. es ist der
haken, der als fassung für diese brillengläser dient. wir tragen immer
eine brille, einen realitäts-katalysator, der unserem hirn schnäppchen
schlägt und das leben erträglicher machen soll. wir glauben,
was wir wollen, sehen was wir wollen, hören was wir wollen. was
wir nicht wahr haben wollen, ist einfach nicht wahr. die globale wahrheit
wird am kopf vorbeigeschleust. und somit geben wir ein universelles schauspiel
zum besten, welches von jedem brillenträger anders aufgefasst wird.
man erinnere sich an seinen eigenen deutsch-unterricht, wie wir wohl
alle irgend ein x-beliebiges buch der weltliteratur gelesen haben und
im innern über die waghalsigsten interpretationen geschmunzelt haben.
oder ist goethes "faust" etwa nicht ein abgefahrener akte-x-stephen-king-roman
des "mittelalters"? die bohren da eine tischkante an, aus der
wein fliesst. Für damalige verhältnisse ein abgedrehter schockeffekt.
ist das des pudels kern? naja.
Der intuition folgend, dass das leben ein grosser loop ist, der aus
vielen kleinen loops besteht, entsteht nun das bild einer spirale,
die, wie
es spiralen nunmal an sich haben, auf irgend etwas zuläuft. Oder
dreht sie aus sich heraus? Hmm, das scheint mir doch sehr stark auf
den jeweiligen standpunkt anzukommen.
Heute scheint einer der tage zu sein, an denen der loop den buchstaben “d” passiert.
Der duft des letzten sommers hängt in der luft, in meiner nase,
die musik, die stimmung, die hitze. Auch das gefühl? Nun, eine ahnung
dieses gefühls kribbelt in meinem bauch. Jetzt muss sich nur noch
herausstelllen, ob das ein pawlovscher-hund-effekt ist, oder das, wofür
ich es letzten sommer hielt: die nähe dieses berühmten hermaphroditen:
verströhmst die düfte der gewitter nacht, ..., der helden feige,
knaben mutig macht? Doch ich spüre schon wieder die sicherungen
in ihren fassungen erzittern, will ich denn wirklich wieder diesen süßen,
starken stromfluß auf meinen “ach so zarten” leitungen?
Wohl kaum! Bin ich doch schon letzten sommer eher glimpflich davongekommen,
ohne mich ein stück bewegt zu haben.
Ich muss feststellen, dass es mich ein wenig überwindung kostet
nicht von der tastatur aufzuschauen, meinen blick nicht über “ihre” braune
haut schweifen zu lassen, sie innerlich zu liebkosen, so wie ich es
letzten sommer tat. Verdammt, ich hatte geglaubt / gehofft, sie würde
dieses irrisierende parfum nicht mehr benutzen, auch wenn ich es ihr
geschenkt
habe. Und schon höre ich das altbekannte “grrrr” und
sollte mich wohl besser zusammenreissen und mich nicht mittels textmanipulatorischen “hineinsteigerungen” emotional
aufgeilen. Das altebekannte hirnwichsen auf herzbasis. Grrrrrr.
Aber ein wenig einfältig ist es schon, zu glauben, dass man als
mensch, der sich nicht einmal selbst gefunden hat, einen anderen menschen
finden könnte. Wie find ich denn das?
Also muss man dieses grosse geflecht von beziehungen mit einem kampf
um macht gleichsetzen, einem privaten krieg um die inneren ölfelder
der menschen. Eine traurige tatsache, der man sich aber leider nicht
verschliessen kann. Zumindest kann man ihr kaum aus dem wege gehn, denn
selbst die "am-weitest-entwickelten" scheinen diesem fluch
zu erliegen.
sekt oder selters
aus vehementer ablehnung des vampirismus heraus, fahre ich nun selbstzufrieden
auf der selters-linie. beschränkt auf innere beziehungen lebt es
sich angenehmer und enttäuschungen gehen somit ausschliesslich von
einem selbst aus und treffen letztlich einen selbst, was die wirkenssphäre
wie einen enganliegenden anzug an die haut schmiegt. demnach befinde
ich mich wohl im blinddarm meines loops, in einer sackgasse womöglich,
deren ende sich noch ausserhalb meines weitsichtradius befindet. aber
was solls. lebbe geht weiter.
der mann ist nicht geissel seiner libido. um ehrlich zu sein, kann
er durchaus drüber stehn. gerade in der heutigen zeit, wo frauen
auch gänzlich auf den mann als fortpflanzungs-bei-helfer verzichten
könnten. aber das nur am rande. somit ist der mann eine geissel
des geldes und der handfesten sicherheit, die eben dieses geld in frauenaugen
erweckt. somit muss man nur dem kapital abschwören um gänzlich
frei von falschen freundschaftsbekundungen zu sein. der ungeduldige
unter uns daseins-asketen könnte hierbei wieder zum loopenden
anfang der geschichte zurück. denn das hiesse ja: alles oder nichts!
everything is everything is everything counts in large amounts
nichts ist besser als alles. warum? nun, ein nichtvorhandensein von “etwas” schliesst “alles” mit
ein. somit kann man nur im “nichts” zur vollkommenheit
finden. der querdenker könnte vielleicht einwerfen, dass das “alles” zwangsläufig
auch das “nichts” beeinhaltete, was ja auch wieder stimmt.
der geübte kreuzworträtsel-weiterblätterer wird an dieser
stelle nüchtern feststellen, dass es sich hierbei um ein läppisches
paradoxon handelt, und zur nächsten seite in dieser illustrierten
des lebens blättern. ich aber nicht. denn auf der nächsten
seite prallt mir ein freundlich gemeinter verbraucherhinweis ins bewusstsein,
sodass ich mit aller gewalt vom eigentlichen kern der dinge abgelenkt
werde. darauf habe ich keinen bock. also entscheide ich mich fürs “nichts”.
immerhin kann ich behaupten, dass nichts von bedeutung ist. ein wortspiel
zwar, aber wahr. denn nichts interessiert mich und nichts kann mich
emotional beeindrucken. nichts und niemand. niemand ist das andere
"ich" meiner schizophränen geistes-spaltung.
es ist der punkt erreicht, an dem sich das schwerelose fall-nach-dem-sprung-gefühl
in ein gefühl der beschleunigung zu wandeln droht. aber was soll ich
sagen: to be concluded... |