aon 2
alles oder nichts


a loop is a loop is a loop is
1999 bis 2003

aon
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textwerx

     

nach der totalen sonnenfinsternis folgt nun die totale fassungslosigkeit. gute 3 jahre nach beendigung von “aon” sitze ich wieder vor einem leeren blatt papier und sehe mich gezwungen es mit weisen worten zu füllen, die nur lindernden, aber nicht heilenden charakter haben. ich hatte mal wieder die zeit und den kopf dieses lustige, kleine werk durchzulesen und stelle nüchtern fest, daß ich es mir doch öfter hätte durchlesen sollen, es mir quasi aufs kopfkissen hätte sticken müssen. denn jetzt stehe ich vor dem nichts, und ich kann es sehen und ich kann es fühlen, schmecken, riechen. ich nenne es die totale fassungslosigkeit. der stille, sanfte nervenzusammenbruch, der tilt im hirn, der pfropf im herzen, er sitzt fest, eine unsichtbare kraft, die dich am atmen hindert, dich erstickt, unberechenbar und erbarmungslos. uh, das klingt ziemlich schlecht. aber mal ganz im ernst, noch nie habe ich mir so sehr gewünscht, nostradamus hätte recht gehabt. hmm, naja, gewünscht habe ich es mir jetzt auch noch nicht, aber es ist definitiv egal geworden. ich habe den glauben an die menschheit, oder eher die menschlichkeit verloren. ich muss lernen, wie kalt und verlogen mein gegenüber sein kann und wird. ich muss mal wieder lernen, daß man niemandem vertrauen darf. keine situation auf sich beruhen lassen, denn sie wird nicht ruhen noch rasten, sie wird dich suchen, finden und mit haut und haaren fressen, verdauen und am ende auf dich scheissen, dich ausscheiden sozusagen und dann bist du, und fühlst dich so, wie eben dieses endprodukt der organischen verbrennung. und du denkst zurück wie das alles passieren konnte und weisst mit bestimmtheit, du hast doch nichts falsch gemacht, du warst aufrichtig und offen. und so wurdest du überrannt, konntest nicht sehen, nicht begreifen, daß es auch andere ambitionen als die deinen gibt. wolltest es nicht wahr haben, daß diese welt angefüllt ist mit heuchlern und egozentrikern, die über emotionale leichen gehen, sie produzieren, aussaugen und weiter ziehen, zum nächsten opfer ihres wahns.

ich gehe nun in die dreissigste stunde meines wachseins, des rastlosen umhergeisterns, des grübelns und der anhaltenden fassungslosigkeit und sehe mich nun in ein anderes spiel versetzt, welches nach regeln gespielt werden muss, die ich zutiefst verabscheue. die alternative wäre die totale aufgabe, bedingungslos und ohne jegliche menschlichkeit. eine unannehmbare alternative. also werde ich zuguter letzt doch noch zu etwas gezwungen, was ich niemals gewollt habe. hmm, also habe ich doch wohl schon verloren. dabei geht es garnicht darum etwas zu gewinnen. oder vielleicht doch? ich muss zugeben ich weiss es nicht. schliesslich kann ich das alles garnicht nachvollziehen. konnte mir niemals vorstellen, daß es jemanden geben könnte, der so etwas will. wozu? die sinnlosigkeit, ohne ziel und verstand drückt dem ganzen seinen stempel auf und so ist es nunmal definiert. sinnlos. flüssiger als flüssig, es ist überflüssig. keiner hat einen nutzen, keiner einen... ich weiss nicht was. das ist wohl der kern einer fassungslosigkeit. die auffassungsgabe des individuums ist begrenzt und wenn die tonne voll ist, quillt sie über, alles was jetzt noch dazukommt passt nicht mehr rein. eine binsenweisheit, eine physikalische unumstösslichkeit, oder sehe nur ich das so? wer weiss? jedenfalls versuche ich diese situation in ein klares bild zu fassen und schaffe es nicht. es gibt keine klaren konturen, kein punkt bei dem man anfangen kann, keine kante die man greifen könnte. aber ich glaube ich muss einfach versuchen zu schlafen, obwohl das jetzt eine ziemliche verschwendung wäre. aber vielleicht komme ich nach ein paar stunden schlaf wieder zu verstand. wir werden sehen.

ist es etwa die natur des lebens, daß menschen, denen gegenüber man keinerlei ansprüche hat, einem die besseren gefühle vermitteln können? ist es so, daß sobald eben diese ansprüche und erwartungen aufgebaut und existent sind, diese sofort enttäuscht werden und somit das fiasko seinen lauf nimmt?

im wahrsten sinne des wortes stimmt obige aussage. gegenanzeigen: keine. ist es also der fluch der menschheit, sich um des seelenfriedens willen, nicht auf erwartungen basierend jemandem sein blauäugiges vertauen zu schenken? anto-worto: ein klares ja. daraus ergibt sich: wie traurig. oder: wie intolerant. allerdings hätte mit ein wenig toleranz die ganze sache wieder eine überlebenschance, eine daseinsberechtigung einräumbar. aber lassen wir das. bis dato ist das nur eine hirnrissige hoffnung ohne nährboden. die beweise sprechen dagegen. das experiment ist gescheitert. wenn du "alles" willst, dann hoffe auf "nichts".

da ich mich aber hier bei der loop-organisation befinde, möchte ich eine neue zeitschleife, die sich als solche noch nicht zu erkennen gibt, aufzeigen. ich bin wohl beim achterbahn fahren aus der spur geflogen, wohl gerade so nach dem schwung holen, in der luft fliegend, dabei ein tolles gefühl habend und auf den aufschlag wartend. dies wäre ein krasser verstoss gegen meine loop-theorie. denn nach dem aufschlag ist gewöhnlicherweise schluss. und somit ist jeglicher kreislauf durchbrochen. somit kann ich demnach jubilieren. denn ein ende dieses erbärmlichen loops sehne ich schon länger herbei, als ich mir das zuweilen eingestehen mochte. let it flow, let it flow. wer weiss, vielleicht lege ich ja auch nur eine sanfte landung hin, sowas mit eleganz und grazie. hmm, das würde mir schmecken. also, aufgepasst, mal sehen was für haltungsnoten ich bekommen werde.

platsch.

uff.

ich glaube, das ganze ding mit aon ist ein ding der beziehungen. dies mag zwar jetzt keinen der das teil gelesen hat verwundern, aber bislang hielt ich es für ein anpranger-werk für nur eine beziehung. nun bald jährt sich das ende selbiger und ich hatte eben gerade das gefühl, ich müsste mir aon nochmal durchlesen. doch beim ersten absatz gab ich schon auf. hätte ich damals das gleiche gedacht wie heute, dann gäbe es kein aon. so wie wenn ich all meine beziehungen vorher nicht gehabt hätte, es gar keine philosophie-ecke auf meiner webpage gäbe. also brachte mich aon, oder die beziehung die ich dabei führte meiner "selbstfindung" näher.
was würde ich denn heute als ideal bezeichnen? würde ich mit dem heutigen wissen, nochmals diesen "fehler" begehen, nur weil ich verliebt bin, diese rosarote brille nicht sehen kann? bin ich heute offener als damals? oder einfach nur reifer, oder gar weiser? ich weiss noch, ich sagte ihr: "nach dir wird es keine frau mehr geben." weil ich dachte, ich wäre endgültig geheilt, hätte endgültig die schnauze voll. doch was soll ich sagen? ich muss mich selbst lügen strafen. auch wenn ich mich davor sträube, dieses verliebt-sein in den mund zu nehmen, so gibt es eine frau in meinem leben. ich hatte keine chance und halte es für absolut hirnverbrannt, mich davor zu verstecken. eben weil ich diese erfahrungen gemacht habe, eben weil ich nun besser weiss, was ich will, was ich brauche, und was ich kann. wenn ich eines gelernt habe, und dies nun mit einer sagenhaften leichtigkeit umsetzen kann, dann dies, keine erwartungen zu haben. auch wenn ich mir eingestehen muss, bislang noch keinen vergleichbaren menschen getroffen zu haben, wenn es keine passenden superlativen für sie gibt, und ich mich in ihrer nähe wie "im himmel auf erden" fühle. ich erwarte nichts von IHR, allerdings erwarte ich etwas von mir. nämlich dass ich ehrlich mir gegenüber bin und somit ehrlich ihr gegenüber sein kann. eine beziehung besteht nicht aus einem seil, das sich beide um den bauch wickeln. sie besteht aus einem netz vieler feiner fäden, die sich knüpfen, die man entdeckt, die wachsen, sich nähren, sich von selbst pflegen und ziemlich stark sein können. sie bestehen aus vertrauen. leben von bestätigungen. und zerbrechen an erwartungen. mag sein, dass da auch so mancher faden aus einem herauswächst, der von träumen und hoffnungen genährt wird, aber vielleicht findet dieser ja sein pendant beim partner und sie können sich umschlingen, festhalten, verknüpfen, binden.

binden.

binden klang bislang in meinen ohren wie kleben. ich lerne gerade was das eigentliche naturell dieses wortes ist. eine bindung wird eben geknüpft, gebunden. dies ist eine handlung, die auf freiwilliger basis von statten geht. ein ding, was eben zwei dinge miteinander verbindet. etwas, was mit offenen augen, aktiv geschieht. ein schritt sozusagen. hier kann es keine hastige, unüberlegte geschichte geben. ich beginne zu begreifen und danke ihr, die meine denkweise mit schwarz/weiss kariertem kaschmirtuch poliert. eine bindung ist etwas dauerhaftes, was dazu bestimmt ist, zu halten, aber nicht festzuhalten. sie kann geöffnet werden, aber wer will das schon? jetzt stelle ich mir die frage, ob ich mich überhaupt binden kann? oh ja, ich will, ich will, ich will. aber was nützt die ganze weisheit, wenn man sie nicht nutzt? also: ich sehe die gefahr nicht, verletzt zu werden. ich fühle mich zu nichts genötigt. ich fühle mich frei und bin doch immer bei ihr. ich trage sie ständig in mir, ziehe stärke daraus. habe zweifel, prüfe mich täglich, habe angst sie zu verletzen. kann jedes ihrer worte, jede ihrer aussagen verstehen, ohne mir dies vormachen zu müssen, es ist einfach so. suche nach dem fehler und gebe es nicht auf. und wenn ich diesen makel gefunden habe? was dann? dann freue ich mich, denn es gibt ihn nicht, den perfekten menschen. das finden des fehlers ist wichtig für mich, zeigt es mir doch, dass ich das alles mit (halbwegs, naja, schon richtig) klarem kopf bewerte. na gut, ich bin ein gefühlsmensch, das ist ein grosser teil von mir, aber ich weiss: glück gleicht durch höhe aus, was es ihm an länge fehlt. das darf man nicht ausser acht lassen. wohl dem, der ewig glücklich sein kann. in jeglicher beziehung.

beziehung.

ich/wir/sie bin/sind/ist mir/uns/sich einig. keine beziehung. das mag zum einen daran liegen, dass das was wir zu haben glauben, nicht in die normalen schemen passt, nicht auf die normalen begrifflichkeiten zutrifft. zum anderen wollen wir unseren weg nicht verlassen. naja, ich fühle mich schon dazu gewillt, meinen weg zu verlassen und dafür auf ihrem, an ihrer seite weiter zu gehen. aber was mir so langsam klar wird, ist dass es keinen gemeinsamen weg für irgendwen gibt. jeder, wirklich jeder, geht seinen eigenen weg und es sind eben diese "unsichtbaren verbindungen" (dicke wie dünne, starke, schwache, feine, grobe) die diese anziehungskraft, die nähe und somit das gefühl ausmacht, was einem sagt, man wäre quasi huckepack unterwegs, auf irgendeinem dieser wege. wir haben nicht die gleichen erfahrungen gemacht, haben nicht das gleiche erlebt, aber ich habe den eindruck, wir hätten gleich gehandelt, in die gleiche richtung geblickt und eben einfach das "richtige" getan. ich möchte nur das richtige tun. ohne darüber nachzudenken. ohne angst und ohne zweifel im nachhinein. also ist es wieder nur die ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die einem die stärke, den mut und den willen verschafft, dies auch umzusetzen. gedankenspielereien helfen hier nicht weiter, handeln ist angesagt und eben das erkennen, was dabei herauskommt und zu sehen, wenn eben nichts dabei heraus kommt. es ist dann doch der wahrheit einziger loop: alles oder nichts.

sich "keine beziehung" herbeizureden ist bei einer auf gefühlen basierenden geschichte ein unmögliches, schwachsinniges unterfangen. vielleicht weil jeder für sich selbst, auch wenn im unserem speziellen falle, die unausgesprochenen erwartungen sich zu stark ähneln, oder weil sie unausgesprochen sind, man sie garnicht als ähnlich bezeichnen darf, weil dies ja der klassische trugschluss eines gedanken darstellt, eine ganz eigene vorstellung eben dieser erwartungen hat. mit der zeit werden die fehler sichtbar, die ein mensch in sich trägt, auch wenn man diese in der zeit des vorstellens und kennenlernens zu kaschieren wusste. nun muss ich lernen diese fehler nicht als gesamtbild gelten zu lassen, sondern nur als puzzle-stein, ein winzig kleiner teil des ganzen. muss auf das gefühl achten, was mir dieses bild vermittelt. schubladen können geöffnet werden um etwas aus ihnen herauszuholen. nicht um etwas darin zu verstauen und verstauben zu lassen.
was haben querschläger auf der anderen spielfeldseite für eine auswirkung auf das eigene spiel? sind ängste auf der anderen seite als fehler oder als tugend zu betrachten? ist geduld förderlich? ist verständniss, einfühlsamkeit, offenheit und letztlich ehrlichkeit ein kleines geschenk, was lediglich die freundschaft erhält, oder fördernd, weiterbringend auf dem weg zu eben dem ziel der einheit? sind boxenstops wichtig? ist es legitim, während einem solchen boxenstop den wagen zu wechseln? oder den fahrer? besteht das feld der rennwagen denn nicht aus einsitzern? gibt es etappensiege? ist denn das "nichts" nicht ein teil von allem? ist alles nur ein teil von nichts? habe ich den wahren grund, den wahren anspruch an aufrichtigkeit denn jetzt schon gefunden? so dass ich völlig sorglos, offen und nahe meinem hermaphroditen und somit mir selbst ein gefühl zugestehen kann, welches sich nicht auf mich bezieht? was ist mit all dem besitzergreifenden-stier-schrott? bin ich wirklich das orakel? war budda wirklich ein stier? und wie wird morgen wohl das wetter sein?

ich habe einmal geschrieben es werde keinen loop mehr geben. heute scheine ich begreifen zu müssen, dass das leben voller loops ist und wenn es keinen loop mehr gibt, dann ist das leben zuende. es muss sich ja nicht immer um den gleichen loop handeln, aber einer ist doch immer am rotieren. und was ist nun mein hauptloop? der kreiselnde motor der mich antreibt? ich habe geschrieben, ich würde den fehler suchen. also ist diese suche mein antrieb.

suchen ist falsch! zumindest war es hier der fehler, der sand im getriebe, der den loop stoppte. wer mit gesengtem blick durch die welt läuft und auf dem boden der tatsachen nach etwas, einem fehler sucht, hat selbigen schon gefunden ohne es zu bemerken. man sollte sich nicht vor etwas verschliessen, man sollte seinem VERTRAUEN vertrauen. und das sagt einem nicht ständig: "wo ist der haken?" es ist das direkte umfeld, welches eifersüchtig auf einen fehler im system wartet, hinweist und somit selbigen erschafft.
man sollte sich auf seine gefühle verlassen, auch wenn sie einen selbst manchmal verlassen. besser ist das.
ein gewichtiger haken schlummert immer in einem selbst. es ist der haken, der als fassung für diese brillengläser dient. wir tragen immer eine brille, einen realitäts-katalysator, der unserem hirn schnäppchen schlägt und das leben erträglicher machen soll. wir glauben, was wir wollen, sehen was wir wollen, hören was wir wollen. was wir nicht wahr haben wollen, ist einfach nicht wahr. die globale wahrheit wird am kopf vorbeigeschleust. und somit geben wir ein universelles schauspiel zum besten, welches von jedem brillenträger anders aufgefasst wird. man erinnere sich an seinen eigenen deutsch-unterricht, wie wir wohl alle irgend ein x-beliebiges buch der weltliteratur gelesen haben und im innern über die waghalsigsten interpretationen geschmunzelt haben. oder ist goethes "faust" etwa nicht ein abgefahrener akte-x-stephen-king-roman des "mittelalters"? die bohren da eine tischkante an, aus der wein fliesst. Für damalige verhältnisse ein abgedrehter schockeffekt. ist das des pudels kern? naja.

Der intuition folgend, dass das leben ein grosser loop ist, der aus vielen kleinen loops besteht, entsteht nun das bild einer spirale, die, wie es spiralen nunmal an sich haben, auf irgend etwas zuläuft. Oder dreht sie aus sich heraus? Hmm, das scheint mir doch sehr stark auf den jeweiligen standpunkt anzukommen.

Heute scheint einer der tage zu sein, an denen der loop den buchstaben “d” passiert. Der duft des letzten sommers hängt in der luft, in meiner nase, die musik, die stimmung, die hitze. Auch das gefühl? Nun, eine ahnung dieses gefühls kribbelt in meinem bauch. Jetzt muss sich nur noch herausstelllen, ob das ein pawlovscher-hund-effekt ist, oder das, wofür ich es letzten sommer hielt: die nähe dieses berühmten hermaphroditen: verströhmst die düfte der gewitter nacht, ..., der helden feige, knaben mutig macht? Doch ich spüre schon wieder die sicherungen in ihren fassungen erzittern, will ich denn wirklich wieder diesen süßen, starken stromfluß auf meinen “ach so zarten” leitungen? Wohl kaum! Bin ich doch schon letzten sommer eher glimpflich davongekommen, ohne mich ein stück bewegt zu haben.

Ich muss feststellen, dass es mich ein wenig überwindung kostet nicht von der tastatur aufzuschauen, meinen blick nicht über “ihre” braune haut schweifen zu lassen, sie innerlich zu liebkosen, so wie ich es letzten sommer tat. Verdammt, ich hatte geglaubt / gehofft, sie würde dieses irrisierende parfum nicht mehr benutzen, auch wenn ich es ihr geschenkt habe. Und schon höre ich das altbekannte “grrrr” und sollte mich wohl besser zusammenreissen und mich nicht mittels textmanipulatorischen “hineinsteigerungen” emotional aufgeilen. Das altebekannte hirnwichsen auf herzbasis. Grrrrrr.

Aber ein wenig einfältig ist es schon, zu glauben, dass man als mensch, der sich nicht einmal selbst gefunden hat, einen anderen menschen finden könnte. Wie find ich denn das?
Also muss man dieses grosse geflecht von beziehungen mit einem kampf um macht gleichsetzen, einem privaten krieg um die inneren ölfelder der menschen. Eine traurige tatsache, der man sich aber leider nicht verschliessen kann. Zumindest kann man ihr kaum aus dem wege gehn, denn selbst die "am-weitest-entwickelten" scheinen diesem fluch zu erliegen.

sekt oder selters

aus vehementer ablehnung des vampirismus heraus, fahre ich nun selbstzufrieden auf der selters-linie. beschränkt auf innere beziehungen lebt es sich angenehmer und enttäuschungen gehen somit ausschliesslich von einem selbst aus und treffen letztlich einen selbst, was die wirkenssphäre wie einen enganliegenden anzug an die haut schmiegt. demnach befinde ich mich wohl im blinddarm meines loops, in einer sackgasse womöglich, deren ende sich noch ausserhalb meines weitsichtradius befindet. aber was solls. lebbe geht weiter.

der mann ist nicht geissel seiner libido. um ehrlich zu sein, kann er durchaus drüber stehn. gerade in der heutigen zeit, wo frauen auch gänzlich auf den mann als fortpflanzungs-bei-helfer verzichten könnten. aber das nur am rande. somit ist der mann eine geissel des geldes und der handfesten sicherheit, die eben dieses geld in frauenaugen erweckt. somit muss man nur dem kapital abschwören um gänzlich frei von falschen freundschaftsbekundungen zu sein. der ungeduldige unter uns daseins-asketen könnte hierbei wieder zum loopenden anfang der geschichte zurück. denn das hiesse ja: alles oder nichts!

everything is everything is everything counts in large amounts

nichts ist besser als alles. warum? nun, ein nichtvorhandensein von “etwas” schliesst “alles” mit ein. somit kann man nur im “nichts” zur vollkommenheit finden. der querdenker könnte vielleicht einwerfen, dass das “alles” zwangsläufig auch das “nichts” beeinhaltete, was ja auch wieder stimmt. der geübte kreuzworträtsel-weiterblätterer wird an dieser stelle nüchtern feststellen, dass es sich hierbei um ein läppisches paradoxon handelt, und zur nächsten seite in dieser illustrierten des lebens blättern. ich aber nicht. denn auf der nächsten seite prallt mir ein freundlich gemeinter verbraucherhinweis ins bewusstsein, sodass ich mit aller gewalt vom eigentlichen kern der dinge abgelenkt werde. darauf habe ich keinen bock. also entscheide ich mich fürs “nichts”. immerhin kann ich behaupten, dass nichts von bedeutung ist. ein wortspiel zwar, aber wahr. denn nichts interessiert mich und nichts kann mich emotional beeindrucken. nichts und niemand. niemand ist das andere "ich" meiner schizophränen geistes-spaltung.

es ist der punkt erreicht, an dem sich das schwerelose fall-nach-dem-sprung-gefühl in ein gefühl der beschleunigung zu wandeln droht. aber was soll ich sagen: to be concluded...

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