1 sept 2000
ich suche nach respekt. ein respekt, von dem ich glaube ihn verdient zu haben,
ihn aber von sorge und gedanken anderer streitig gemacht bekomme. wohl deshalb
scheue ich mich vor menschen. ich kann nur in der nähe von fremden sein,
die es nicht wagen würden, tiefer in mich eindringen zu wollen. somit muss
ich nicht allzuviel energie darauf verschwenden, die türen geschlossen zu
halten. die angst den respekt der menschen die man liebt zu verlieren, kann letztendlich
nur dadurch ausgelöscht werden, in dem man sich eingesteht, diesen respekt
bereits verloren zu haben. ce ca.
verlaine:
"wie war der himmel blau, die hoffnung weit!
die hoffnung floh enttäuscht in dunkelheit"
ein verrückter, der schreibt, ist nie ganz verrückt; er ist ein schwindler:
kein loblied der verrücktheit ist möglich.
melancholie ist der genuss von traurigkeit.
tao:
er zeigt sich nicht
so wird er sichtbar
er will nicht recht behalten
so wird sein recht offenbar
er pocht nicht auf verdienste
so schafft er verdienstvolles
er tut sich nicht hervor
so fällt ihm der vorrang von selbst zu.
3.9.00
ich bin das hauptprogramm,
oder gar kein programm.
historische umkehrung:
nicht mehr das sexuelle ist unschicklich, sondern das empfindsame. -verpönt
im namen dessen, was im grunde nur eine andere moral ist.
wissen, dass man nicht für den anderen schreibt, wissen, dass die dinge,
ich ich schreibe, mir nie die liebe dessen eintragen werden, den ich liebe, wissen,
dass das schreiben nichts kompensiert, nichts sublimiert, dass es eben da, wo
du nicht bist, ist - das ist der anfang des schreibens.
die laune ist ein kurzschluss zwischen zustand und zeichen.
das schreiben ist trocken, stumpf; es ist eine art strassenwalze, die sich indifferent,
fühllos vorwärtsbewegt.
es gibt keinerlei freundliches entgegenkommen im schreiben, eher terror.
"ich will dir um jeden preis zukommen lassen, was dich erstickt."
12/9/2000 20.15 tageschau is rum:
der frühe herbst hat sich in einen spätsommer gewandelt, mit warmen,
sonnigen tagen und lauen abenden & celestial dawns. die entfernung zwischen
mir & dir ist nun endlich gross genug. ich finde zwar, dass du mich (trotz
meines merkwürdigen verhaltens) zu oft fragst, etwas mit dir (euch) zu unternehmen.
momentan sieht es für mich so aus, dass ich wieder in meinen alten sommerrhythmus
verfallen bin, der sich kaum mit deinen tageszeiten deckt. an den abenden ist
mir eher nach deutschem philosophieren & chillen zumute, als nach englischem,
kullinarischem frohmutes. ob du mich später nochmal anrufen sollst? sollst?
nur dann, wenn ich am anfang juni wieder aufwache; neben dir. verrückt.
28/9/00
der september geht sonnig zu ende so langsam bekomme ich meine verrückte
schlafsituation in "normale" bahnen. mit schlafendem verstand warte
ich auf das "e" was nach diesem "d" kommen sollte.
24/11/00 "wsb"
lustlose gedankenlosigkeit begrüsst mich beim aufwachen zu einer beliebigen
uhrzeit. ansatzweise zieht es mich zum schreiben, doch es reicht ein ansatz eben
nicht aus. ich habe "dwidz" online gestellt und beim korrekturlesen überkamen
mich nochmals die gefühle des sommers. ausserdem empfand ich eine abart
von ungerechtigkeit. witzigerweise läuft gerade "massive attack" - "teardrops".
musik bohrt sich tiefer in mein herz als worte. ich spüre diesen "anfang-september-schmerz" zu
der süssen stimme, des soften beats, der mir diesen refrain vorsingt. "love
- love isnt fair..."
rede ich mir nur ein, dass alles vor die hunde geht, oder ist das wirklich so?
was die d-situation angeht so herrscht ein ziemliches desinteresse in mir (schutzschild).
ich möchte nichts wissen, nicht hören "wie es läuft".
ich glaube es ja ohnehin nicht, halte die ganze situation für schwachsinn,
konstruiert und unehrlich. schade, solche gedanken, empfindungen, sollten mir
eigentlich fremd sein. ich wollte unvoreingenommen alles andere leben annehmen,
hinnehmen. doch überall klebt mein "kommentar-label" und ich urteile,
ver-urteile, todesurteil für herz & seele.
3-4/12/2000 1.00 "wsb"
ich habe den eindruck, je weiter ich von weihnachten entfernt bin, desto "wohler" fühle
ich mich. oh? fühle ich mich etwa unwohl? naja, nach diesem römischen
wochenende bin ich recht zermatscht und doch noch ziemlich wackelig auf den beinen.
ich sitze in der bar und schaue in die runde merkwürdiger menschen. warum
kam ich her? ich wollte wohl unter fremden sein und mal sehn was ich so schreibe.
-> belangloses zeug also. stop!
es ist also die vorweihnachtszeit die mich "zärtlich" stimmt.
dummerweise habe ich kein objekt, an welchem ich diese zärtlichkeit auslassen
kann. stellt sich mir doch jetzt die allseits beliebte frage: "womit habe
ich das verdient?"
keine ahnung, aber das muss jetzt wohl so sein...
...aber warum???
latentes unwohlsein trifft auf abwehrendes gesuch nach zärtlichkeit.
passt nicht. nope!
ich mach den job seitdem ich denken kann. in meinem fall ist
das jetzt 10 jahre her.
kann man sich nun die frage stellen, was ich davor gemacht habe. viel interessanter
aber ist die erkenntnis, für die man 10 jahre denken muss, damit sie einem
heute kommt.
man braucht 10 jahre denken um auf 10 jahre denken zu kommen. so weit wie heute,
war ich gestern nicht!
das lied vom alten weiterkommen.
14.12.2000
käpt'n zwieback 2
"die welt ist riesig gross,
es ist nur der mensch
der einen kleinen horizont hat."
stephan 12/2000
"kreativität kann man essen" - wer satt ist, ist träge...
s.b.
was wir sehen
ist nicht das was wir sehen
sondern das was wir sind
"fernando pessoa"
(was ein schwachsinn - sb)
26/1/2001
ich lese viel. und durch das "gelesene" muss ich auf die damit verbundene
paranoia warten. ich komme mir und meinem lebenszweck immer näher. ein gutes
gefühl, zu erkennen, dass es keinen stillstand im leben, meinem leben, gibt.
auch wird meine entscheidung zu bleiben immer fester. ein weggang von hier, um
mich & meine haut zu retten käme einer feigen flucht gleich. insofern
scheint mein karma/schicksal etwas anderes als träges ertragen der dummheit
zu sein. lustig: "tragen" und "träge" scheinen einen
logischen, gemeinsamen ursprung zu haben.
"einige leute versuchen dadurch grösser zu werden, dass sie anderen
den kopf
abschlagen".
sri yukteswar
"ein mensch, der sich vor nichts verneigt, kann niemals die last seiner
selbst
tragen."
dostojewski
"wer auf der suche nach der wahrheit ist, kann die richtung nicht verlieren."
mahatma gandhi
01/03/2001
ich sitze im ql und gebe es für heute auf, zu lesen. das umfeld hier ist
einfach zu disharmonisch, störend, um relativ komplizierte aber wichtige
vorgänge vernünftig aufzunehmen und zu verarbeiten. selbst zum denken
und somit zum schreiben ist der ablenkungsfaktor all dieser "schlafenden"/unaufmerksamen
menschen zu hoch. schade.
13/6/01 21,15 ql
irgendein überflüssiges (leider nicht flüssig genug) magenproblem
saugt mir die energie aus dem körper. des weiteren saugt mir die gruppe
vom nachbartisch verbleibenden respekt vor meinen mitmenschen aus dem hirn. ist
es denn wirklich so, dass dieses deutschland unwiederbringlich verloren ist?
angefüllt bis oberlippe/unterkante angefüllt mit ablenkungsmenschen/wesen?
wesen die im ständigen streben ihre leeren hüllen mit leeren gesten,
gerede aufzufüllen, mehr zu scheinen als zu sein, den tag, das leben an
sich vorüberziehen, in einem einzigen, aussaugenden atemzug.
"es ist gut, aus sich herauszugehen. vor allem wenn man weiss, in welche
richtung."
"ich bin das personifizierte kontrastmittel der vernunft"
22.8.01
haiku: silben 5-7-5
es gibt wirkungen,
für die ihre ursachen
nicht ganz ausreichen.
dr.fraggle ist eine sachliche person. z.b. versucht er stehts aber sachlich vorbeifliegende
gegner, mit der railgun zu treffen. hierbei geht es ihm lediglich um das treffen
des ziels. dass bei solch einem treffer der gegner meistens platzt, oder nur
von der plattform gestossen wird und dann beim aufschlag oder im freien fall
jämmerlich zerplatzt, interessiert diesen dr.fraggle garnicht. auch nicht
die psychologischen schäden, die durch solch sachliche platzer, beim platzenden
hervorgerufen werden, jucken ihn nicht die bohne. ich glaube sagen zu können,
dass dr.fraggle eine der sachlichsten personen des virtuellen planeten ist.
kann also ein docktorr fraggle einfach so im park liegen, in der sonne, aber im
schatten, diesen text schreiben und zu den zwei mädels rüber gehen,
die sich da seit 10 minuten in der sonne räkeln, um sie ganz sachlich zu
fragen, ob sie single seien, oder in einer festen beziehung stecken würden?
und wenn ja , wie lange schon? und ob sie damit zufrieden sind? wir werden sehn.
sehr interessant. nicht nur, dass die tochter der russin zwei sehr schöne,
feste, grosse brüste hatte, sie ist auch noch steinbock.
und ich? ich lebe zwar noch in diesem land, habe es aber längst verlassen.
er lebt das leben eines missionars.
männer sind lehrer und niemals lehrlinge. brm 22.08.2001
"wenn es nicht im fernsehen kommt, dann ist es nicht wahr"
" wenn es nicht im fernsehen kommt, dann ist es nicht passiert"
" wenn es nicht im fernsehen kommt, dann ist es nie passiert"
gestalter sind künstler mit ambitionen zum geldverdienen. brm 22.08.2001
23.08.01
der traum dieser nacht spielte sich in einem hallenartigen schwimmbad ab. mein
weiblicher gegenpart war eine asiatisch aussehende russin, die mich mit auffordernder
ignoranz bedachte und im laufe dieser geschichte entwickelte sich so eine art
spiel zwischen uns.
ihr name war helena, wobei sie sich älenà rufen lies, was irgendwie
im kontrast zu ihrer französisch anmutenden wesensart stand. spätestens
wenn sich das asiatische in ihren zügen verflüchtigte, glich sie einer
modernen französin, deren mode in der viktorianischen zeit stehen blieb.
es ist diese natürliche, verhaltene erotik des reinen, welche lediglich
die gedanken in schwarze strapse hüllt. doch der geist glaubt längst
an eine (geistige) verbindung. das hirn rätselt über biochemische ausschüttungen
nach, um den gefühlen einzuheizen. eine drückende, schwüle stimmung
liegt über den wiesen. ist das wirklich eine gute kombination? die priese
schizoterror und gras ist ein wichtiger nebeneffekt, der dieses bild beleuchtet.
SEX! das ist es worum es sich hierbei dreht. diesem leidigen hirngespinnst, welches
zwei gesichter hat und keine wahrheit. ich möchte also, in aller sachlichkeit,
meine railgun auf ein ziel richten und abdrücken.
evil / live
ist es denn erlaubt, täglich im park zu sitzen, breit zu sein und gedanken
zu papier zu bringen? ist es gerecht, in der zwischenzeit einem anderen sein
ranking auf tourney4 zu überlassen?
14.9.2001
am 11.09.2001 wurde das world trade center in new york von zwei flugzeugen getroffen,
und dem erdboden gleichgemacht (von der schwerkraft). des weiteren stürzte
angeblich ein flugzeug ins justizministerium der usa (pentagon). somit wurde
das wahrzeichen der kapitalistischen welt vernichtet und die offizielle schaltzentrale
der offiziellen weltherrscher beschädigt. (den bewohnern des beschädigten
weltreiches wurde ein krieg schmackhaft gemacht.)
die freiheit, die es nur auf dem papier und in worten gab, wurde in stahl gegossen
und exportiert. die welt vergass das atmen. gestern gab es noch einen friedensprozess,
heute muss der frieden schon verteidigt werden; von kriegstreibern. was führen
die herren im (roten) schilde?
die masse träger menschheit wird zur massenträgheit, ideen.
alle probleme der völker werden ersetzt durch den kampf des sinnlosen.
goliath ist entmannt.
3.10.2001 (tag d. dt. 1heit)
die aktion "infinite justice" ist angelaufen. dem titel der aktion
folgend, werden hamburg und frankfurt wohl ausgelöscht werden?
26/10/01
anscheinend wurde das strahlungsniveau, welches die menschen dieses landes zu
verwirren sucht, erhöht. es entfaltet sich derzeit so stark, dass manch
sensible natur sich von kopfschmerzen und allgemeinem unwohlsein geplagt sieht.
die internationale allianz gegen den terrorismus beharrt auf ihrer art des terrors
und exportiert diesen fleissig unter dem getöse der massenmedialen wahrheitswerbung.
wird es einmal eine zeit geben, die unsere gegenwart als historisch erfassen
wird?
01.2002
"die aufdringlichkeit, mit der sich homosexuelle öffentlich prostituieren,
ist nur noch sehr schwer zu ertragen...
der verlust der sexuellen scham aber ist immer ein zeichen von schwachsinn, wie
es freud formuliert hat."
(geis)
18/2/2002
der euro ist da und die vereinigten staaten von europa sind im geldbeutel vollzogen.
die rezession wird auf den allgemeinen geisteszustand der bevölkerung ausgeweitet,
und es herrscht seeliges ja-sager-tum. unsere freunde aus übersee haben
den afgahnen die freiheit gebracht und wollen diesen ur-amerikanischen exportschlager
nun auch im nahen osten installieren. notfalls im alleingang*
"einerseits haben die amerikaner einen sehr progressiven schritt unternommen,
indem sie einen geistig behinderten zu ihrem präsidenten gemacht haben,
aber dies ist leider eine progression in die falsche richtung." (a.kaiser)
*somit wird europa das privileg genommen wenigstens "ja" sagen zu dürfen.
schade!
19/2/2002
illusions
on my mind, there is a spot
that pierce my soul and hurts alot
a miracle of lies and fake
of words to much to take
noone cares, the lamb goes on
to shrine the blood of avalon
the head is pinned with iron nails
and noone cares to ease the pains
the news a become a history
and future is no destiny
but peoples that once living free
are slaves, thats how it seems to me
"die freiheit sitzt auf der strafbank"
in den null-hundert-neunziger-jahren ging irgendwas verloren. ein stück
moral, ein stück empfindsamkeit, vielleicht das bisschen scham, was die
menschen brauchen, um ihren anspruch "die krone der schöpfung" zu
sein gerechtfertigte. doch jetzt, am anbeginn des dritten milleniums, scheinen
wir reif zum pflücken zu sein. die ernte wird eine verheerende sammlung
seelenloser teufelsanbeter sein, die ohne gewissen ihre konten vögeln.
28/3/02
der vollmond beschehrt meinen mitmenschen diese agressionsgeladene aura, die
mich anfrisst, sobald ich das verdeck zurückklappe. und so beobachte ich
mich selbst mit versteinerter miene cabrio fahren. eine tätigkeit, die mich
einstmals stehts glücklich gestimmt hatte. doch ist es überhaupt gestattet,
soetwas wie glücksempfinden in zeiten wie diesen zuzulassen? die gleichgeschalteten
gedanken versetzen alles lebende in diese negative resonanz, sodass man sich für
ein lachen schämen muss. es herrscht eine unterschwellige bösartigkeit,
die argwöhnisch jegliche entwicklung der lebensspirale beäugt. es wurde
so viel misstrauen gesäht, dass man die zu erwartende ernte, nicht mehr
meistern wird können.
18.sept.2002
dieses jahr, so scheint es, fällt meine september-depression aus. zwar war
das wetter standardgemäss regnerisch, aber durch meinen cleveren schachzug
des tages zu schlafen und des nachts vorm rechner zu sitzen, fiel mir das alles
nicht sonderlich auf.
januar2003
gib dem mensch einen stift in die hand und er dreht durch. sb
16. januar 2003
die tatsache, dass etwas passieren muss macht dem zustand platz, dass etwas passiert
ist. im grunde genommen passiert ja immer etwas. frei nach dem motto: "irgendwas
ist ja immer", obliegt es dem jeweiligen protagonisten, das beste draus
zu machen. hierzu ist es erforderlich, sich darüber im klaren zu sein, was
man für sich selbst, als bestes hält. lustigerweise habe ich "in
letzter zeit" das fehlen jeglicher ziele bemängelt. oder, ganz konkret,
das nichtvorhandensein von chancen beklagt. nun bin ich in der situation, dass
mir immer mehr möglichkeiten des statischen verharrens genommen werden,
was nicht mit dem schwund von optionen verwechselt werden sollte. jedenfalls
erfahre ich durch unkontrollierbare, äussere einflüsse, eine aufmerksamkeitsverlagerung,
weg von dem, was mir bislang als quell der unzufriedenheit gedient hat, hin zu
etwas, was näher am ziel/mittelpunkt/fluchtpunkt meines "seins-strebens" liegt.
da ich mich anhand meines "bauchgefühls" orientiere, kann ich
sachlich feststellen, dass das bis dato anschwellende "brechreizgefühl" einem "sehnsüchtig-treibenden" gewichen
zu sein scheint. jetzt muss ich nur noch dieses ur-menschliche "widerstreben",
sich von einem verfahrenen lebenszustand zu trennen, überwinden. da es aber
viel einfacher (und somit auf-der-hand-liegender) ist, etwas "sein" zu
lassen, als etwas aktiv ins "sein" zu bringen, dürfte diese überwindung
keine mühe oder extra-energie (die zweifelsfrei vorhanden wäre) kosten.
und da die kosten quasi bei null sind, ist der heilige break-even-punkt, schon
längst erreicht.
"machen sie es so!"
stephan
17.01.2003
vorhandenes potential ist vorhanden. es liegt zwar im bereich des möglichen,
dass in unserer jetztzeit die erkenntnis der kosmischen zusammenhänge erreicht
sei; ich zweifle dies aber aufrichtig an!
18.01.2003
es ist ein hin-und-her-gerissen-sein, zwischen vermeintlichem aktionismus, dem
menschlichen streben nach sicherheit und dem "selbst"-erhaltungstrieb.
22./23. 01. 2003
"suche frau zum leben"
gedruckt in den kleinanzeigen des lebens, finde ich diese worte vor.
"was ist leben"? die möglichkeit zu wachsen, zu gedeihen, zu
verwelken
und zu ruhen.
"was ist eine frau"? eine person die mich alle worte dieser welt vergessen
lässt.
23.01.2003
1) ich kann nichts aus meinem leben machen. mein leben macht etwas aus mir.
2) der mensch kann nichts aus seinem leben machen. erst das leben macht den mensch.
3) nicht der mensch ist "lenker" des lebens. sondern (umgekehrt) das
leben lenkt den menschen.
23.02.2003 (sonntag) 15.45
seit 3 wochen scheint die sonne vom wolkenlosen himmel und weckt auf optischem
wege diese empfindung, die wir lapidar als frühlings-gefühle bezeichnen.
des nachts steht der gewöhnliche erdenbewohner unter dem funkelnden himmelszelt
und wird seiner eigenen bedeutungslosigkeit gewahr. die virtuelle realität
beschäftigt sich mit krieg, krisen und dem krampfhaften erhalt eines an
sich selbst sterbenden systems. an jeder ecke kann man das jammern der menschen
hören. aber auch diese jämmerlichkeit ist nur herbeigejammert. allmählich
wird den menschen klar, dass sie auf einen geist gewettet haben, ein phantom,
welches nur durch die ihm zu"gedachten" worthüllen an substanz
zu gewinnen scheint. vielleicht wird bald jeder erkennen, dass er nur von leeren
hüllen umgeben ist. seelendiebe!
09.03.2003
unsichtbare verbindungen.
man muss nicht immer alles verstehen. nur akzeptieren. so wie man manchmal mit
grossen augen vor "dem" stehen, was wir schicksal nennen. dieses wundervolle
ding, welches durch zufälligkeiten unseren weg bestimmt, die schrittgeschwindigkeit
reguliert und als lichtlein fungiert. lalala.
vor ein paar tagen habe ich mich von meinem auto getrennt. es dauerte nur stunden,
bis die sonne durch den kühlen himmel stiess und uns den ersten frühlingshaften
tag beschehrte. es vergingen abermals ein paar stunden, bis dieses frühlingserwachen
in form einer sms auf meinem handy anklopfte. daraus resultierte eine auffrischung
dieser unsichtbaren verbindung, die ich zu der person habe, die ich bislang als
kleinen sonnenschein in meinem herzen trug. jetzt ertappe ich mich dabei, wie
ich gedankenverloren vor mich hinschwebe und diesen "türülü-empfindungen" hinterherhänge.
es ist nichts neues, dass ich lieber vor vollendeten tatsachen stehe, als in
dieser blase der unendlichen möglichkeiten. doch in meiner entrücktheit
steigt mir sachte dieser duft in die nase, der mich süss nach oben drückt.
10.03.2003
wieder ein tag mit frühlingshaften temperaturen, die die herzen der menschen
erblühen lässt. zeit scheint keinen einfluss auf die bewegung, das
gemüt zu haben. lächelnde gesichter gehen durch die strassen und die
ungemütliche weltlage scheint vergessen. wie kann man auch im angesicht
erblühender krokusse am latenten destruktivismus festhalten? übermütiges
geschnatter schallt durchs quartier und ausnahmsweise verbinde ich diese laute
art der kommunkikation nicht mit alkoholkonsum. es wird gescherzt und gelächelt,
-ich bin verwundert. darf ich denn aus meiner ecke herausgekrochen kommen? nun,
womöglich liegt es auch an diesem kosmischen gesetzt, das da lautet: "die
schönheit liegt im auge des betrachters". und da man nur mit dem herzen
gut sehen kann, muss ich - ganz der alte, dumme kontrollfreak - glauben, dass
hier eine herzangelegenheit am "werden" ist.
21.03.2003
seit gestern wird die menschheit mit nachrichten über den krieg penetriert.
die negative energie, die aus dem äther fliesst, lässt jeden mit gesenktem
haupt durch die gegend schleichen. wie im grossen, so im kleinen, die geschichte
wiederholt sich. aussichtslosigkeit begegnet der vergeblichkeit. die menschen,
die sich hier im quartier aufhalten, scherzen verzweifelt. dies dient mir als
indikator. und er sagt mir, ich sollte nicht allzuviel erwarten, auch wenn bekanntermassen
die hoffnung zuletzt stirbt. nun, ich bin bestimmt nicht der erste, der all seine
hoffnungen auf die göttliche vorsehung setzt, aber wieso sollte gerade jetzt,
eine schicksalhafte wendung eintreten?
natürlich wäre es schön, jetzt verwundert aufzuwachen, um sich
mit einem irritierten lächeln, den nächtlichen horror aus dem kopf
zu schütteln. aber ich glaube, eine menschheit, die jetzt "nur" mit
einem blauen auge davonkommt, wird sich nicht grundlegend genug ändern.
es mag zwar sein, dass ich nur meine westliche weltsicht zu beurteilen vermag,
aber solange die menschen (ich schliesse mich hier ausdrücklich mit ein)
ihren zu begrenzten horizont nicht bemerken, wird sich nichts daraus entwicklen
können. - aber ich wollte doch vermeiden dieserart "resignation" zu
erdenken. ich glaube nämlich, dass es genau das ist, was uns durch tv +
radio + zeitung beschehrt werden soll: resignation. die unglückseeligen
menschen sollen garnicht auf die idee kommen, ihr schicksal selbst bestimmen
zu wollen. naja, zumindest von anderen menschen sollten wir uns nicht vereinnahmen
lassen.
wenn religion opium fürs volk ist, dann ist politik: valium.
sb
(R)
RESISTANCE
22.03.2003
sehnsucht nach stille
des menschen tiefster wille.
plärrend, kreischend: lärm
drückt sich durchs gedärm.
ich will nicht schreien!
will die welt nicht entzweien
will mit meinen brüdern und schwestern
in den armen liegen
will mit liebe im herzen
das übel besiegen
ich will, ich will, das alles nicht
an was das herz zerbricht
schrei's in mein gesicht
zerrts ans blendend grelle licht
sodass es alles sehn
ich kann es nicht verstehn
29.03.2003
10 tage krieg. der "clanwar" läuft schleppend. die angreifende
fraktion fällt durch schlechte mapkenntnis und unpassende ausrüstung
auf. der geplante rush und gezielte schläge bleiben im sand stecken.
06.04.2003 ql 19.03
ich weiss nicht wirklich. warum ich jetzt zum stift greifen muss. aber ich will
mich nicht sträuben.
also: was ist in mir? ich bin leicht angefüllt mit einer vibration, die
mich wieder einmal als sanftes, weiches schmusetier abstempelt. zwar verursacht
der milchkaffee seinen typischen magen-ein-druck, aber das zählt nicht wirklich.
hmm. ich hatte in den letzten tagen den textlichen inhalt dieses notizbuches
in den rechner getippt und verbrachte somit ein paar tage im dunstkreis des neues
office, wo ich nach wie vor nicht wirklich arbeiten kann. es geht mir viel zu
viel durch den kopf, z.b. die aussichtslose arbeitssituation, die zukunft der
welt, die neuverteilung von personen in andere schubladen, die latente ziellosigkeit
und mein persönlicher sinn des lebens. und natürlich meine strebsamkeit,
möglichst niemanden an mich heran zu lassen. letzteres ist schon eine merkwürdige
feststellung für mich. aber auch wenn sie mir unwahr vorkommt, so muss ich
mich wohl damit auseinandersetzen. soll ich etwa lernen, dass ich mich auf andere
einlassen soll? will heissen: mein "einsamer-wanderer"-image aufgeben?
obzwar ich ein "zusammenrücken" predige, so schliesse ich mich
allzugerne aus diesem kreis aus. und wenn ich mich erst ausgeschlossen habe,
ist es nicht allzufern vom "hirnwichsen" entfernt. aber bleibt einem
aussenstehenden etwas anderes übrig als sich selbst alles auszudenken. blaaaa!
anscheinend vermisse ich die innenansicht eines kreises, eines geschlossenen
objekts; anstatt ständig von aussen auf diese ebenso geschwollene blase
zu
starren und somit nur randnotizen beizusteuern vermag.
good weather
is like
good women -
it doesn't
always happen
and when it does
it doesn't
always last
(bukowski 1966)
6. mai 2003
schönes wetter, paddelteich, langen.
ich beginne mich zu fragen, warum ich eigentlich so ein schlechtes gewissen habe?
keine ahnung.
8. mai 2003
das schlechte gewissen ist wohl eine schwingung, die ich auffange da
teile meines
umfelds eben ein solches mir gegenüber haben sollten. der allgemeine hirnkrebs
zerfrisst den letzten rest der guten "grauen zellen" und hinterlässt
im kopf nur noch das steuerzentrum für die ellenbogen & die blutpumpe
(als herz würde ich dieses organ nicht mehr bezeichnen) frechheit zwar,
aber frechheit siegt. und da jeder an seinem persönlichen endsieg interessiert
ist, scheint dies legitim. zum kotzen! ich möchte mich immer weiter zurück
ziehn.
16. juni 2003
im osten nicht neues, im westen sowieso nicht. die welt macht weiter
wie bisher
und dem einzelnen bleibt es selbst überlassen seiner sterblichkeit gewahr
zu werden. ein schwieriges unterfangen, wie sich täglich herausstellt.
24.9.2003
" je mehr man sich beeilt, desto länger muss man warten"
arthur - king of queens
" tauben sind ja auch wesen", sagte der etwas abgerissen wirkende mann,
der
neben mir am gleis 3 des darmstädter hauptbahnhofes sass und selbige tauben
mit croissants fütterte. ganz der deutschen ordnungsliebe verschrieben entgegnete
ich ihm, dass man ja tauben eigentlich nicht füttern sollte, da sie angeblich
die maul und klausenseuche übertragen würden und sowieso hier nicht
heimisch wären und alles vollkacken würden. nach kurzem zögern
fügte ich dann noch hinzu, dass sie wirklich in letzter konsequenz "auch" wesen
seien. wahnsinn!
5.10.2003 19.00 l-bhf
er stammte aus dem halbehodental im odenwald am donnerspalt. aus jenem alten
geschlecht der prügelpinsel, die sich einen enormen ruf auf der gulasch-olympiade
im zwirztl bei lothringen erschlichen haben. genaugenommen haben sie feige
gecheatet, denn eigentlich wird nicht schon von der wurzel aus gemessen, aber
was solls.
lame halt.
02.042004 20.30 labahnhof gl 3
was ist das problem?
natürlich weiss ich es nicht wirklich, da ich ja kein problem habe. somit
kann ich unmöglich auf der gleichen seite wie mein ungewollter konfliktgegner
stehen. und somit kann ich auch nicht mit ihm gemeinsam auf die gegnerische
seite der arena schauen um dort unser gemeinsames problem zu sehen. |