060423,1832
die erinnerung an die waschmaschine im bauch versetzt mich in diese schwebende, dahinziehende stimmung, die meine gedanken, meine gefühle zu einem mir nicht ersichtlichen fluchtpunkt zutreiben. liegt es am frühlingshaften himmel, der sich hier im holzhofallee-office vor meiner nase erstreckt? liegt es an den alten liedern die ich zur zeit ständig durchs itunes ziehe? liegt es womöglich daran, dass ich schon seit 6 jahren den glücklichen single gebe? die prophezeihungen von celestine heute mal wieder zuende gelesen habe und nachher wahrscheinlich / hoffentlich dieses schöne wesen wieder sehen darf? vorfreude, freude, melancholie ob der unwahrscheinlichkeit dieser verbindung, sehnsucht, hoffnung. unsinn. jedes deckelchen hat zwar sein töpfchen, aber ich habe das gefühl beide teile dieser menage bereits zu besitzen und zweifle lächelnd in mich hinein. <backflash & szenenwechsel> ich erinnere mich zurück an meine erste sichtung von kirsten. es muss wohl 1983 oder 84 gewesen sein, als ich in der strassenbahn sass um zu meinem praktikum zu fahren. ich schaute an der haltestelle kantstrasse aus dem fenster auf die menschen die sich anschickten einzusteigen und ich sah sie, braungebrannt, langes blondes haar, einen engen body der sich weich um ihre - für ihr alter - erstaunlich anziehenden kurven schmiegte. um genau zu sein glotzte ich in ihr dekoltee, welches sich mir eben braungebrannt und gut geformt entgegenstreckte als sie auf den türöffnerkopf drückte. grosse, grüne augen strahlten aus diesem goldenen rahmen ihrer haare als sie leichtfüssig die stufen der bahn emporhüpfte. hüpf, hüpf... ich war damals schon ein kontrollfreak und dachte mir nur schlicht, dass dies einmal meine "freundin" sein wird. sie setzte sich ausserhalb meines sichtfeldes zu ihren freunden und ich unterhielt mich weiter mit jens, der ebenfalls auf dem weg zu seinem praktikum war. ein jahr später war sie im parallelkurs meines konfirmantenunterrichts und ich ging sogar auf ihre konfirmation um mich in ihrem licht zu baden und mir sexuelle fantasien zusammenzuspinnen. nun ja, wir trafen uns durch fügungen immer wieder und irgenwann kamen wir zusammen. eine andere geschichte. aber grüne augen, eine etwas dunklere hautfarbe und eine strahlende aura, ein bezauberndes lächeln, das alles wurde mir als "welcome-back-from-the-desert" geschenk bei meinem ersten kontakt mit der aussenwelt präsentiert und ich schalte sofort wieder auf mein kontroll-drama: der unnahbare. dabei sind die chancen eigentlich immer fifty-fifty. ja oder nein. doch meine erinnerung sagt mir, dass es eben noch dieses verkackte "vielleicht" gibt. was diese hundert prozent der wahrscheinlichkeitensumme von fifty-fifty, auch um 100% erfüllt. ich erinnere mich wie sehr ich wahrscheinlichkeitsrechnung in der schule gehasst habe. denn jetzt haben wir schon 200%. 100% vielleicht, 50% ja, 50% nein. macht dann die sache nur noch zu 25% wahrscheinlich positiv. aber vielleicht ist es ja auch positiv zu bewerten, wenn es nicht klappt, mit was auch immer. hmm, sind immer noch nur 25%.
der analytiker in mir kommt immer dann zum vorschein, wenn die waschmaschine anfängt zu drehen. eigentlich ja ein angenehmes gefühl. man soll ja lieben. oder überhaupt ersteinmal "empfinden".
ich denke an meine höhle zurück. stelle mir vor, wie ich den stein von innen wieder vor den eingang schiebe, wie es wieder dunkel wird, dunkel und still. tick, tack, tick. noch 3 stunden bis zur chance auf biologische höhensonne, die da so nichtsahnend, kindlich unberührt, unbesonnen einem das augenlicht nimmt, oder gibt. schmunzelnd stelle ich fest, dass ich mich absichtlich in die sache hineinsteigere um wenigstens einen hauch von emotionalität zu erfahren. diese ist mir nämlich in der höhle, in der wüste abhanden gekommen.
was ist meine bestimmung? wieder einmal habe ich das gefühl, das wichtige, den höhepunkt im leben schon viel zu früh erlebt zu haben und jetzt mein gnadenbrot, im altenteil absitze. ab und an mal einen rat von mir gebe, von dem ich mir sicher bin zu wissen, dass er sowieso auf keinen fruchtbaren boden fallen wird, da jeder ohnehin seine eigenen erfahrungen machen muss um etwas daraus zu lernen oder um sich die sache überhaupt zu merken. vielleicht schreibe ich nur aus zeitvertreib, nicht weil es etwas gibt, was ich mir in schriftlicher form erstmal klarmachen muss. so wie früher als ich mich regelrechten schreibschüben oder schreibzwängen ausgesetzt sah. bla.
doc
060424,2033
somit setze ich mein: ich möchte mich in etwas hineinsteigern fort. rein gedanklich natürlich. sie war gestern nicht da. zum einen erleichterung, zum einen enttäuschung. doch ich habe ja zwei gesunde beine und habe einfach heute einen ausgedehnten kippen-hol-spaziergang gemacht und bin ins hob gelaufen um einen tisch für morgen klarzumachen. meine hoffnung eines blickes auf sie wurde heute nicht enttäuscht. sie hat mich gegrüsst und wir haben uns länger als nötig in die augen geschaut, worauf hin sie mir süss zugezwinkert hat. oje. als ich dann wie ein grinsebär wieder zurück ins office geschwebt bin habe ich natürlich sofort meinen zweifel-kontrollör gezückt und mir gedacht, dass sie jedem diese art von aufmerksamkeit schenkt. und was wenn nicht, sagt da der zweifelbezweifler? herrlich. mein unnahbarkeits-schutzwall schützt mich mal wieder vor klaren verhältnissen, aber klare tatsachen sind ja auch das ende einer provozierten hineinsteigerung, welche ich doch hier zelebrieren möchte. ich hätte ihr natürlich auch endlich mal anbieten können ein paar fotos zu schiessen um sie dann in einem midchillers-poster verhackstücken zu können. selbst dazu fehlt mir der mut und ich muss wieder einmal an baudelaires "hymne an die schönheit" denken.
in deinem aug' die sonne steigt und sinkt,
verströmst die düfte der gewitternacht;
von deinen lippen man den zauber trinkt,
der helden feige, knaben mutig macht.
und natürlich höre ich die 2006er version meiner cd-compilation. nur schnulzen bislang.
der himmel vorm fenster wird dunkelblauer. vereinzelt zwitschern vögel und ich stelle mir vor wie sie wohl sein mag, wenn sie nicht "auf schicht" ist. ich muss zugeben, dass sie ihren zauber eingebüsst hat und selbiger nur von meinen fantasien aufrecht gehalten wird.
060427,0203
jost sagte es wohl richtig. mit der zeit entwickelt sich soetwas familiäres. was mich denken lässt, dieses familiäre nimmt das tiefere gefühl. da kann ich noch so viel den pawlovschen effekt kitzeln, alte gedichte, alte lieder, alte kammellen hervorzerren. es ist dann doch wohl nur ein hübsches gesicht welches einen alten weggucker verzaubert. vielleicht ist es auch der wow-entzug, das nichtvorhandensein der ewig selben leier, an die man sich nunmal gewöhnt hat. vielleicht ist es aber auch nur das miese wetter, was einem zum einen trübe aussichten beschert, zum anderen eben das frühlinggefühl wegmobt. aber ich muss schon zugeben, dass ich gerade wieder die hoffnung geschöpft habe, sie wieder zu sehen. morgen abend. toll. und die hoffnung stirbt zuletzt. was für ein geseier. fast hätte ich jetzt den plan gefasst, einen plan zu fassen. das ist schon komisch, bin ich doch der auffassung, es sei sinnlos pläne zu schmieden, da selbige sowieso nie eintreten wie geplant. zumindest nicht für mich. drauf geschissen coleman.
060430,0123
yo, ich bin nicht der typ, der sich zu den zwölf millionen anderen motten dazugesellt, sich hinten anstellt, in die menge wirft, um ums licht zu flattern. ich habe sie gesehen, sie kam spät mit ein paar motten im schlepptau, grüsste strahlend anwesende motten und unterhielt sich mit weiteren motten, bis sie abzog, gefolgt von motten. ich habe sie ignoriert. grossartig. doch jetzt, seit ein paar stunden, habe ich wieder die waschmaschine im bauch. das ist schon seltsam, ich vestehe es nicht. gerade kommt mir der gedanke, es könnte sich doch tatsächlich um irgendeine art von mentaler verbindung handeln. aber ich weiss nicht mit wem. ich hoffe ja mit ihr, aber das ist nur mein sagenhafter loop des sich hineinsteigerns. denn sind wir mal ehrlich, ich, sie, wir haben keinen grund für sowas in der art. es sei denn sie kommt mir nicht ohne grund so vertraut vor. aber ich kann nur weiterhin hirnwichsen, wenn ich nicht endlich einmal eine kontaktaufnahme vesuche. ich mag nur nicht zuvor den dschungel von konkurrenten niederschlagen müssen, bevor ich mit ihr in zimmerlautstärke kommunizieren kann. sowieso sollte sie mir doch einfach mal unterwegs vor die füsse fallen, damit ich nicht so schreien muss, was ich sowieso nicht leiden kann. oder ist das jetzt eine prüfung? abwarten.
060501,0006
so langsam dämmert mir, warum ich in die wüste ging. es war die flucht vor diesem unbestimmbaren gefühl der schwerelosigkeit in der mitte dieser zentrifuge, die es sich scheinbar in meinem bauch, meinem magen, in form einer waschmaschine gemütlich gemacht hat. dieses dämliche, leichte schweben, welches einen den emotionalen sonnenaufgang hinterm horizont erahnen lässt, ohne eine greifbare sichtung von licht. somit ist alles unbestimmt und ziel von suchenden fingern, die nur allzugerne etwas handfestes ertasten wollen. im schatten. im dunkel. im undurchschaubaren sumpf. feucht, drückend, unbequem. grüne augen verfolgen mich, begutachten mich, schätzen ab, wiegen, und sortieren mich ein, in schubladen, deren aufschrift ich nicht zu erkennen vermag. ich habe das gefühl durchgefallen zu sein, durch ein raster das sich meinem verständnis entzieht. wohl auch sowieso nicht meinem weltbild, nicht meiner sicht des lebens entspricht. somit wanke ich irritiert von einem screenshot zum nächsten. fühle mich als biologische fotokamera. hier ein schnappschuss, da ein still. meistens unterbelichtet. viel zu oft die blende aufgerissen, wo es nicht blendet. vermeide den einsatz von blitzlicht, weil viel zu auffällig und nervig und unreal. ausserdem machts rote augen. ich wende mich angewiedert ab vom spektakel des untergangs, den ich nach wie vor nicht aufgeben mag. im kopf zumindest nicht. und ich weiss, dass es diese einstellung ist, die dem ganzen den stempel des fatalen aufdrückt. fatal finde ich auch den verlust meiner sprachfähigkeit. nicht, dass mir meine zunge versagen würde, nein, es fehlt mir an spontanität im antworten. grässliches, im stocken gefangenes nichts-sagen. liegt es am älter werden, dass ich keine antworten mehr habe? zumindest am effekt des "weiser-werdens", des erkennens der kenntnislosigkeit, schlicht der eigentlichen dummheit der eigenen person. ich dachte immer: gefahr erkannt, gefahr gebannt, aber so einfach ist das dann doch nicht. es ist immer nur einfach bei den anderen. bei sich selbst wiegt das kilo gleich 10 mal so viel. milchmädchenrechnungen gestalten sich in seitenlangen formelsammlungen. zu viele aspekte zu berücksichtigen, abzuwägen, beurteilen, relativieren, verwerfen, ausschliessen, zunichte machen. neudeutsch: nullifying. zerreden, zerdenken. kein wunder, dass mir die worte noch nicht einmal im halse stecken bleiben, der kopf blockiert von vorne herein. ich habe wohl im koma zuviele hirnzellen verbrannt. das dilemma ist: ich bin überzeugt, dass dies noch viel schlimmer werden wird. habe ich jetzt noch das gefühl etwas würde nicht stimmen, winkt mir die ahnung mit wedelnden armen zu, dass das erkennen des systemfehlers weitaus drastischere auswirkungen auf mein befinden haben wird. ich sehne mich nach dem süssen vergessen einer emotionalen bindung. ich suche ein ziel und bin wohl zu wählerisch, zu vorsichtig, zu abgefuckt von dieser welt. aber ich schätze das beruht auf gegenseitigkeit.
060504,0147
sie fragte mich ob ich wüsste wie das jetzt aussieht und ich antwortete mit einem langgezogenen: "oooh ja" wohlweislich, dass ich wohl gerade auch noch am rot anlaufen war. und selbst jetzt noch glüht mir das gesicht obwohl ich eine viertel stunde lang ins büro spaziert bin. aber egal: mission erfüllt, der torpedo ist im wasser. sie hat meinen namen, meine webadresse und meine handynummer. und ich frage mich, wie das wohl für sie ausgesehen hat. und ob mein zettel zu den anderen abertausenden zetteln in den trophäensammlungs-schuhkarton wandert.
so, für den fall, dass obiges nicht eintrifft, habe ich mal ein paar aktuelle poster auf die webseite aufgespielt. jetzt wird sich zeigen, ob es nur eine fatamorgana ist, oder - oder eben nicht. dennoch lasse ich mich in dieser sagenhaften vertrautheit treiben und - wie es der gute maharishi mahesh yogi zu sagen pflegt - lasse es fliesen. und es fliesst in strömen, grün weit tief und breit. sagte ich schon sagenhaft? fabelhaft, ich bin jetzt schon arbeitsunfähig. dabei habe ich geglaubt, ich würde inspiriert sein. somit kann ich nur hoffen, dass sie nicht anfängt zu spielen, auf zeit. was ich aber nicht glaube, weil sie ja so eine geniale antwort auf meine ich-würde-gerne-mal-ein-paar-fotos-von-dir-machen-anfrage gegeben hat. wird schon werden, ich sollte wohl besser nachhause laufen. die nacht fordert es so. laterz.
060508,1700
ich habe die letzten tage und nächte damit verbracht, die webseite fertig zu machen. ein dicker kraftakt. jetzt bin ich total ausgelaugt. wohl auch, weil ich eigentlich nur nachts gearbeitet habe und tagsüber das sagenhaft gute wetter verpennt habe. und da ich unbedingt ein bissl in der sonne sitzen wollte, bin ich heute nicht pennen gegangen. deshalb bin ich jetzt, um 5 uhr am nachmittag platt wie 2 tage durchgemacht. was ja auch den tatsachen entspricht. nun ja, alles für die katz. ich habe nämlich den eindruck, dass der auslöser meines "ich-muss-die-page-jetzt-fertig-machen"-wahns garnicht die page am checken ist. wie ich darauf komme? nun, ich habe das gefühl, dass der kerl in schwarz, der neben mir stand als ich ihr die fotosession anbot, ihr derzeitiger lebensabschnittspartner ist. und ich habe das gefühl, dass ihm das ganze nicht so ganz am arsch vorbeigeht und der sache einen riegel vorschiebt. weil es wohl so aussah, wie es aussah. schade. einerseits fühle ich mich geschmeichelt, andererseits fühle ich mich schlecht, weil sowas ja absolut nicht mein ding ist. also stress in anderer leute beziehung zu verursachen. ich sollte die ganze sache nochmals deutlich machen, klarstellen. es war nicht so wie es aussah. scheisse, wie sah es denn aus? seh ich wie ein auffreisser typ aus? der jede gebährfähige frau zulallt, angräbt, nachts vor ihrer bude auf der klampfe eine herzschmerzscene zupft, auf der kwetschkommode einen katzenjammer drückt? ich mein hallo? wie alt wird sie wohl sein? 18, 19, zwanzig? maximal. hmpf. frechheit. wieder weiss ich nicht, ob ich mich nun geschmeichelt fühlen oder verarscht vorkommen soll. ich rechne jedenfalls mit ihrem anruf am 24. mai. wieso gerade dann? keine ahnung, ist so ne ahnung. jedenfalls geht es mir besser, seidem ich ihr das session-angebot gemacht habe. ich bin die ruhe selbst, keine waschmaschine, keine hirnwichsereien. abgesehen von den: "wie sah das jetzt wohl aus"-gedanken.
060509,1435
ich habe bedenken, wie wohl die entschlüsselung meines fatamorgana234156-codes - wenn er denn entschlüsselt wird - ankommt. ich schätze mal, nicht sehr gut, da der entschlüsselnde den hintergrund nicht kennt. der hintergrund dieser optischen sinnestäuschung, der ich wohl bei dieser erscheinung unterliege. aber jetzt ist es zu spät. das zeug ist online und ich möchte nichts im nachhinein zensieren. andererseits gehe ich ja sowieso davon aus, dass der zettel mit der url in den abfall gewandert ist.
060509,2140
und trotzdem muss ich an sie denken, habe ein unbestimmtes schwebeteilchen im bauch, welches sachte im kreis seine runden dreht. das plätschern des regens, der frische duft dieses ersten maigewitters ziehen meine gedanken hinaus und zu ihr hin. gedanken an ihr lächeln, ihr strahlen, diese seltsame aura der vertrautheit, des vertrauens, des wohlbefindens, des ruhigen fliessens. es läuft "love is d" im itunes. natürlich denke ich an den sommer mit dani. an die sonnenaufgänge, die zeit am see, in der bar, die sonnenuntergänge, die tage und nächte, frühstücks und autofahrten. den duft, die musik, meditation, das vertrauen und den absturz. ein kreativer höhenflug der in eselszuchtfantasien und letztendlich wüstengang resultierte. ich denke an simona, an shopping und streit, an briefe und sms, an rom, an ohnmacht und taumel, denke an kirsten, an grüne augen und volle lippen, an berührungen, weiche braune haut, an den vw-bus, an guten sex, an reden und schweigen, ans schreiben, denken, malen, leben. und somit betrachte ich verträumt wieder diese fatamorgana, der kreis schliesst sich: a loop is a loop is a loop is a loop. es zieht mich demnach nach draussen, möchte spazieren gehen, doch ich bin hoffnungslos underdressed, es regnet und meine füsse sind zerschunden. aber was solls, besser raus als hier sitzen und dem schonwaschgang zuhören. zumal der fiese randomizer im itunes grade nochmal "love is d" ausgespuckt hat. ich möchte nicht schweigen und grübeln. in meinem tageshoroskop stand ich wollte heute kommunizieren. das habe ich heute nur mit busfahrern gemacht. und das auch noch recht kurz.
060512,0220
schwer zu sagen, was das alles zu bedeuten hat. jost meinte bei meinem peinlichkeitsgeständnis, sie würde die fotos sicher gerne machen wollen, wird aber nicht anrufen. sowas tun frauen nicht. aber sowas tue ich auch nicht. es sei denn es interessiert mich wirklich. ich muss die sache bei nächster gelegenheit klarstellen.
060515,0428
mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich diesbezüglich noch weitere energie in peinliche situationen investieren sollte. ich glaube, dass diese aktion nur aufgebauscht wurde, von mir und meinen lange unterdrückten gefühlen. aber da spreche ich auch genau das richtige an. es könnte natürlich auch sein, dass ich mittlerweile den meistergrad im unterdrücken, niederknüppeln, zerreden, zerdenken von gefühlen erreicht habe. aber selbst wenn, das macht die kleine auch nicht älter. ok, ich denke öfters schmunzelnd daran, dass sie womöglich eine grosse schwester oder eine junge mutter hat, die mir noch ordentlich den kopf verdrehen könnte. aber was soll das alles? am end, ist sie das, wofür ich sie von anfang an hielt: eine muse, eine quelle der inspiration. also weiter im takt.
060523,1838
heute feiert dieses textdokument seinen 1-monatigen geburtstag. und jetzt kommt gerrit, also später mehr oder so.
später: also. man muss nur lange genug einer sache aus dem wege gehen um sie nichtig werden zu lassen. auch in diesem speziellen falle scheint das zu funktionieren. zumindest was die waschmaschine anbelangt. jedoch muss ich gestehen, dass die denke mehr zeit braucht um sich zu beruhigen. quasi täglich kommt mir diese fatamorgana vor die augen geflimmert und es wird ein bissl bis viel gedacht. die arscheskälte und der permanente regen hilft allerdings mächtig beim ertränken, einfrieren unkontrollierbarer emotionen. aber der regen hat heute aufgehört und wenn die sonne mal zwischen den aufgerissenen wolken hervorbrach war sie heiss und innig. und jetzt, im moment, zieht eine einzige wolke auf pittoreske weise über das matte cyan des abendhimmels am fenster vorbei. natürlich denke ich an sie. kruzifixn. soll ich jetzt nochmals in alter hirnwichsmanier das für und wieder, den sinn und den sang durchleiern? nun gut, ich habe ein verschrobenes weltbild, welches bis vor kurzem nur durch die zugestaubten ritzen eines kellerfensters sichtbar war. aber das ist nur eine metapher, denn eigentlich hatte ich ja noch nicht mal ein fenster. um mit steves bildern zu sprechen, habe ich das visier meiner rüstung tief ins gesicht gezogen und bin stoisch durch die ach so schlechte und sowieso dem untergang geweihte welt gestapft. immer bedacht, keine spuren zu hinterlassen. ich wollte eben meine ruhe haben. aber wozu habe ich diese sagenumwobene ruhe genutzt? ich habe seelenruhig die zeit totgeschlagen, nichts geschrieben, nichts produziert, gemalt, gemacht. nur allzugerne schiebe ich dieses versäumnis auf meine äusseren lebensumstände, die ich lediglich hingenommen aber nicht gesteuert habe. und auch jetzt bin ich vollauf damit beschäftigt widrige umstände hinzunehmen. ich bin zwar täglich am rande des nervernzusammenbruchs, aber das klingt schlimmer als es wirklich ist. ich spüre lediglich wie mir faser für faser der gedultsfaden reisst. aber das alles hat nichts mit der fatamorgana zu tun, die ich als erfrischende oase im chaos der wüstenwanderung, die wohl noch nicht zuende ist, empfinde. empfindungen, ein ding was mir allzuweit von mir entfernt scheint um sie greifen, verstehen, gar fühlen zu können. mir drängt sich das bild eines zombies auf. ein guter vergleich eigentlich. also bin ich eine lebende leiche, die durch die stationen der vergangenheit geistert um irgendwas abzuschliessen. ich wünschte ein paar der angeleierten projekte würden sich manifestieren um mich von diesem nicht sonderlich förderlichen bild meines selbst trennen zu können.
060527,1800
just im moment kam mir der gedanke: "was ist hier eigentlich die fatamorgana"? bislang habe ich ja nur "die kleine" (schwester von eva habermannn) für selbige gehalten und somit zum gegenstand dieses textwerks gemacht. doch jetzt könnte ich doch glatt denken, dass alles was sich seit meinem verlassen der höhle, die nunmal in einer grossen wüste lag, teil einer fatamorgana ist. sinnestäuschungen, die sich einem in den weg werfen, während man versucht aus dieser wüste wieder herauszukommen. anscheinend funktioniert mein comeback nicht auf plug-and-play-basis. vielleicht war ich zu begeistert, zu überzeugt von meiner "sommerzeit-schalter"-theorie. vielleicht liegts auch nur an dem unmöglichen zustand des offline-seins. eigentlich habe ich ja schon ganz gut gas gegeben, und habe jetzt nur den motor abgewürgt bekommen. hmm, sand im getriebe. dreck. der platzregen vorm fenster tut sein übriges.
060528,0035
ich bin gedankenverloren übers schlossgrabenfest spaziert, habe mir aus der ferne ein paar stücke von juli angehört und mir die jungen leute angeschaut. eigentlich habe ich mir all die menschen nur angeschaut in der hoffnung, "sie" dort in der menge zu entdecken. in diesem traum wäre sie einfach und plötzlich vor mir aufgetaucht und hatte mich angeschaut, wir hätten geredet und das versammelte volk auf dem dann doch ganz gut besuchten fest wäre verschwunden. der lärm, der trubel, die enge und das klirren dir abertausenden scherben auf dem boden. die luft wäre klar und rein, der himmel wolkenlos und die sterne funkelnd und strahlend. so wie ihre augen, ihr gesicht, ihr lächeln. ich brauche so langsam eine antwort. der torpedo im wasser hat keinen sprit mehr, sinkt sterbend in dunklere tiefen, ins trübe, trudelt ins nichts, verschwindet aus meiner sicht. ich habe keine lust mir etwas auszumalen, will wissen wie das alles weiter geht. montag. am montag habe ich wieder eine chance den übernatürlichen, unnahbaren, den fels in der brandung, das personifizierte kontrastmittel der vernunft zu geben. on event location: house of blues.
060529,1916
ich frage mich, warum sich meine gedanken - sobald ich selbige nicht mehr auf ein bestimmtes ziel richte - nur noch um "sie" kreisen. dabei stellen sich diese gedanken eher als erinnerungen dar. erinnerungen an situationen, gespräche, manchmal auch gefühle. ein ständiges dejavu steigt in mir auf, eine vertrautheit die jeglicher grundlage entbehrt. mal abgesehen von einer spirituellen, die ich aber auch nicht wirklich, nicht bewusst nachvollziehen kann. ich frage mich, ob ich diese fügung, diese chance verpasst habe. die chance näheres zu erfahren. eine nähe, die ich mir durch mein koma in unerreichbare fernen verdrängt habe. gestern fiel mir auf, dass koma umgedreht amok ergibt. pendle ich also in einem immerwährenden bar-do zwischen amok und koma, unfähig mich aus meinem 2003er zustand zwischen ohnmacht und taumel zu befreien? mein allgegenwärtiges "zulassen, beobachten, akzeptieren" hält mich mollig in der passivität und jedlicher zaghafte versuch einer aktion, eines schrittes zu auf ein vermeintliches ziel hin, wird durch eingemeisselte erfahrungen aus den überquellenden schubladen des nicht-konstruktivismusses hervorgezaubert. wieder einmal beschleicht mich das gefühl des fatalen. natürlich könnte ich einen unschuldigen, unverbrauchten, unverblümten, ja naiven impuls gebrauchen. und wohl eine amnestie, oder wortverwandt: eine amnesie. der unterschied zwischen diesen beiden worten ist das kleine t, was sich wie das kreuz in todesanzeigen präsentiert. und in der tat, ein kleiner tod wäre sicherlich nicht schädlich.
060530,1817
je näher ich gestern abend dieser event-location kam, desto heftiger schlug mein herz. als ich dann aus dem auto stieg und die treppen hinauf ging war ich schon emotional am zerplatzen. pulsierend schoss mir das blut durch den körper. aufgewühlt, nervös schritt ich die letzten paar meter auf den eingang zu und als ich endlich im raum war drehte ich mechanisch den kopf zur seite um meinen kleinen tod in empfang zu nehmen. und in der tat, es war ein kleiner tod, denn sie war nicht da. im innerlichen abstürzen fühlte ich doch die erleichterung, wieder einmal davon gekommen zu sein. demnach gab es auch keinen harten aufschlag auf dem boden der realität, denn wer schwebt, der stürzt nicht. trotzdem begann ich mir sorgen zu machen, ob ihre abwesenheit einen kausalen zusammenhang mit meinem auftritt haben könnte. oder ob diese grosse fügung gar keine war. ob ich zu lange gezögert habe. ob dies eine prüfung war, durch die ich schon längst durchgefallen bin. reingefallen? in die venusfliegenfalle? das gefühl eines schuljungen amüsiert mich. ich nehme mir vor den unnahbaren mantel, diese rüstung, abzulegen. nehme mir vor, keine negativen gedanken, die mir innerlich im wege stehen, mehr zu haben. wo soll das problem dabei sein? ich könnte mich tatsächlich lächerlich machen. doch das dilemma ist, dass ich mich auch lächerlich machen könnte, wenn ich und mein drama mir selbst im wege stehen würde. natürlich wäre es schön, wenn sie mir endlich mal (wie bestellt) vor die füsse fallen würde. aber das wäre wohl zu einfach. und einfach habe ich es bislang bei leibe gehabt in meinem leben. mag zwar sein, dass alles im rückblick einfach erscheint, vor allem die erfolge. aber eigentlich gibt es im leben keine misserfolge. aber wohl sinnestäuschungen. beim billardspielen gestern abend kam mir auch dieser gedanke. ob sich wohl diese fatamorgana nun in luft aufgelöst hat. schliesslich möchte ich ja doch nur wissen, was das alles soll. ob es sich hierbei um einbildung oder eine fügung handelt. und fügungen kann man verpassen. hab ich was verpasst? zusätzlich drängt sich mir die frage auf, ob mein motto: "ich laufe niemandem hinterher" teil meines kontrolldramas ist. gut möglich.
060531,1844
die schneefallgrenze ist dermassen nach unten gerutscht, dass ich versucht bin meinen schal wieder rauszukramen. aber ich möchte nicht wissen, wie ich innerlich abgehen würde, wenn draussen das übliche endmaiwetter vonstatten ginge. ich konnte gestern nacht nicht schlafen und bin spazieren gegangen, durch die stadt die in totaler stille vor sich hinschlummerte. ich grübelte vor mich hin, ganz so als gäbe es etwas zu grübeln. doch eigentlich gibt es da nichts. zumindest nichts, was meine derzeitige fatamorgana in mir hätte auslösen können, denn sie ist sang und klanglos verschwunden. das beschäftigt mich insofern, dass ich selbst teil dieser fantasiewelt geworden bin. ein protagonist, der mit dieser traumhaften protagonistin interagiert. hauptrolle, regie, kamera, produktion: alles in meiner hand, oder besser in meinem kopf. ich habe das gefühl verzaubert, verflucht worden zu sein. nun taumle ich im banne dieses hirngespinstes durch die seltsame realität, die mir so garnicht schmecken will. ich muss feststellen, wie sehr ich dieses unwissen verabscheue. und da mir durchaus bewusst ist, dass sich diese ganze geschichte lediglich in meinem kopf abspielt und ich durch ständiges weiterschreiben und durchlesen dieses textes die sache ganz bestimmt nicht besser machen werde, dümpelt eine blase des unmutes durch meinen magen. wenigstens läuft die waschmaschine nicht mehr. das wäre ja auch noch schöner. ich beginne mich als psycho-pathetic zu fühlen, mit irrem blick und noch irrsinnigeren gedanken. kopfsalat. so langsam find ichs nicht mehr gut. die sache beginnt mich zu lähmen und somit meiner kontrolle zu entgleiten. mag sein, dass ein aufgeben der heissgeliebten kontrolle mit dem aufgeben meines kontrolldramas einhergehen sollte, doch das echte leben unterscheidet sich von einem roman durch seine krass höhere vielschichtigkeit und komplexität. kein roter faden an dem sich der held entlanghangelnd, seinem nächsten milestone dem ziel entgegen gereicht wird. da haben wir wieder das berühmte ziel. meins habe ich leider immernoch nicht gefunden, geschweige denn überhaut erkannt. frau, kind, haus, hund und baum inklusive festanstellung und steuerklasse eins bis zwei? ungebundener freigeist-lebenskünstler, der die anstehende revolution iniziiert und dann im neuanfang gestaltend tätig wird. vedischer fluglehrer, der meditierend unser land unbesiegbar macht? selbstversorgender eselzüchter mit 10mbit satelitenanbindung in der selbstgebauten marrokfinka? und schwupps: strahlend grüne augen die mich anlächeln, eine süsse melodie die durch den himmel zieht, stille, ruhe, ausgeglichenheit, weit und tief. ich bin gefangen. an meinen gedanken klebt ein gummiseil, welches mein augenmerk unerbittlich wieder auf die verblassende erinnerung an diese fatamorgana zieht. sanft aber bestimmt. unumgänglich. da es gerade zu regnen anfängt nutze ich die gelegenheit um kippen holen zu gehn. vielleicht schneits ja auch noch an diesem herbsttag ende mai.
060601,0034
eigentlich ist ja schon alles gesagt, gedacht, geschrieben und trotzdem erliege ich diesem zwang weiterschreiben zu müssen. ich wünschte nur, dass ich auch mal was konkretes wiedergeben könnte, weil halt endlich mal etwas ausserhalb meines kopfes passiert ist. dankbar nehme ich alle ablenkungen die sich mir bieten an, nur um mal eine denkpause zu haben. denkpause ist aber das falsche wort. fantasierpause wäre passender. das kopfkino ist zum selbstläufer geworden, die einzig gesteuerten gedanken sind die hilflosen fragen die den sinn hinter dieser aufführung erfahren wollen. take it easy, let it flow. ja mit dem "let it flow" habe ich ganz klar kein problem. es ist das "take it easy" was mir leichte schwierigkeiten bereitet. hmm, eigentlich ist das ja ein ganz gutes setup. ich frage mich ob ich diesen flow nun kanalisieren sollte. ich glaube nicht. warum scheine ich nur so ungeduldig zu sein? wieder hmm. ich glaube der schein trügt. take it easy - let it flow.
060603,0032
es hat den anschein, dieser monat steht unter dem motto: fokusieren und geduld. das würde mir zumindest gut in den kram passen.
060620,0150
wenn diese wm eine weh-em der geduld ist, so habe ich demnach gute chancen auf den titel. obzwar mir diese spezielle fatamorgana täglich vorm inneren auge flimmert brilliere ich im ertragen ihrer körperlichen abwesenheit. mag sein, dass ich ganz gut abgelenkt werde von menschen die mich in den urlaub schicken und anderen menschen die mir eben diesen urlaub ausfüllen. aber am end muss das runde in das eckige. ich gebe zurück ins studio.
060705
gestern ist auf italienische art und weise die bundesdeutsche nationalmannschaft aus der fussball-weh-em rausgeflogen. "aus der traum" titelten die blätter und irgendwie fühle ich mich von dieser schlagzeile, wenn schon nicht peinlich berührt, dann doch schon angesprochen. allerdings muss ich gestehen, dass ich noch nicht aus meinem traum erwacht zu sein scheine. lebbe geht zwar weiter, aber wie schon zu oft für meinen geschmack mache ich mir keinerlei gedanken wie. mag sein, dass all meine erlebnisse mich nur noch in meiner einstellung festigen keine pläne schmieden zu wollen, da diese mit sicherheit nicht in erfüllung gehen werden. aber das ständige nichterfüllen von nicht vorhandenen erwartungen könnte auf solch subtile und feine art und weise zermürbend sein, dass ich das noch nicht einmal mitbekommen könnte. zumal lutz völlig unfeinsinnig und somit eben ignorant mich zuschwallt mit dingen die mich nicht interessieren. es nervt. es neeeeeervt. halts maul mann!
060906
aus geduldigkeit wurde gleichgültigkeit wurde vergessen. der übliche kreislauf, die gleiche leier. der sommer kam und ging und kam wieder. es ist september und ich bin ziemlich overdressed. völlig eingenommen von problemen, die ich mir vielleicht nur einbilde in meinem abwehrenden egozentrum, das lauernd auf die gesten des allgemeinen umfelds reagiert. manchmal glaube ich, bereits gestorben zu sein, den geruch der verwesung verstrahlend. manchmal hoffe ich bald meinen tödlichen vorfall zu erleiden, stelle mich darauf ein und weigere mich, irgendentwas anzufangen, was in die zukunft auswirkungen tragen könnte, da ich keine zukunft sehe, nicht an eine solche glauben mag. auch wenn mir klar ist, dass jegliche zukunft eine fatamorgana darstellt, bis dass man gegenwärtig vor ihr steht um wirklich sehen zu können was sie ist, wie sie ist, so will es mir nicht gelingen eine positive vision für mich zu erdichten. mag sein, dass ich zu bequem geworden bin, mich eingerichtet habe in dem was mein leben darstellt. mag sein, dass ich es geniesse ein blatt im wind zu sein, welches nicht mit den armen zu wedeln braucht um sich im irrationalen glauben zu wiegen das steuer in der hand zu halten. ich glaube an die vorbestimmung. und dieser masterplan hat eben nur die dramatischen eckpunkte festgeschrieben, die ganzen zwischenzeitlichen ereignisse dienen nur als lückenfüller, blindtext meiner geschichte. im reinkarnations-reisbüro habe ich den untergang gebucht. wie die 6 milliarden anderen. und jetzt warte ich auf die ansage des flugkapitäns, das rauchen einzustellen. |